Bolivien: Parinacota, Sajama

Am 02.01.2018 ging s dann auf Richtung Sajama
Der Sajama NP ist total schoen. Es kostet 100 Bolivianos Eintritt, die sich echt mehr als lohnen.
Ich wurde, nach vier Stunden Busfahrt von La Paz aus, von Anna, der Frau meines Guides, den mir Luisa von der Agentur in La Paz empfohlen hatte, abgeholt.
Die Gegend ist umwerfend. Es ist Wueste mit nur ein paar Grasbuescheln die nicht annaehernd so weich sind wie sie aussehen, trotzdem aber von den Lamas und Alpacas hier gegessen werden. Die haben aber auch sonst nix anderes. Rundherum ragen hohe, schneebedeckte Vulcane in die Hoehe. 
Sajama
In Sajama selbst gibt es eine alte, 1886 erbaute Kirche die leider verschlossen ist. 


Es fliesst ein Fluss durch das Tal und wenn man diesem folgt, kommt man nach rund drei Kilometern, so die Beschilderung, angefuehlt hat es sich wie wesentlich mehr, zu einer Region mit Geysiren die etwas wie Yellowstone anmutet, jedoch ohne Leute. Leider gab es auch hier wieder ne Menge Muell und ich hab insgesamt fuenf grosse Tueten voll rausgeschleppt. Anscheinend machen sich die Leute hier einen Spass daraus Eier in den heissen Quellen zu kochen und lassen dann die Verpackungen liegen. Aber nicht nur diese.
und straussenaehnliche Voegel gibt es hier auch.





Eliceo, mein Guide, wollte erst am naechsten Morgen los. Es sollte erstmal auf den Parinacota gehen. Ein einfach zu besteigender Berg, aber die Anfahrt dauert doch ne Weile und so musste ich mit Eliceo zusammen dorthin. Statt der verabredeten 500 Bolivianos (8,4 Bolivianos sind ein Euro), wurden es dann, mit Transport 1500. Was ohne die Fuehrung nach oben dann 2000 gewesen waeren, dann haette er ja zweimal fahren muessen. Es ging erst zwei Uhr morgens los und eigentlich hiess es, wir fruehstuecken vorher. Allerdings war dann der einzige, der gefruehstueckt hat, Eliceo. Nach 1,5 Stunden Fahrt waren wir dann am Basecamp, es ging mit dem Auto noch ein Stueck weiter nach oben. Der Aufstieg ist sehr einfach, dauert aber 6 Stunden. Dann gelangt man an den Kraterrand. Etwas weiter oben ist der Gipfel und komischerweise wollte Eliceo nicht, dass ich da hoch gehe. Es war nur noch ein Stueck weiter, er meinte, es sei zu gefaehrlich, allerdings war der weitere Weg genauso einfach aussehend wie der bisherige. Also, das hat mich schonmal ganz schoen genervt. Wir waren dann auch nur sehr wenige Minuten oben. Er hat nichtmal gewartet, bis sich die Wolke, die grad ueber dem Krater hing, verzog. So gab es nichtmal schoene Aussicht. Das waer mal allein wesentlich besser gewesen.
Eliceo meinte zuvor, dass der Berg normalerweise um die Jahreszeit nicht bestiegen wird. Was mich dann aber auch wunderte, dass er dann jeden Tag eine Gruppe hatte, die hoch ist.

am Kraterrand
Pomerape
Chile
Pomerape

Basecamp
Parinacota
Hostel Sajama
Den Rest des angebrochenen Tages hab ich dann in den heissen Quellen verbracht. Ich hab mir von Eliceo und Anna ein Fahrrad ausgeliehen. Es sind nur ca. 5 km bis dahin. Die heissen Quellen sind super schoen gelegen. Man faehrt erstmal durch ein paar Lama- und Alpacaherden, durchquert einen kleinen, warmen Fluss und kommt dann zu den Hotsprings. Vier davon sind ausgebaut zum reinsetzen, eine davon aber trocken. Der Eintritt ist 25 Bolivianos und es ist total ruhig und man hat eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Berge.



Am naechsten Tag sollte es dann auf den Sajama gehen. Der Schnee auf dem Parinacota war super, also sollte es dann fuer den Sajama auch gut sein. 
Er veranschlagte dafuer drei Tage, ich sollte ihn ja pro Tag bezahlen. Auch wollte er einen Esel bis zum Basecamp zum Tragen helfen und vom Basecamp zum Highcamp noch einen Traeger. Ich wusste nicht, wozu das gut sein soll, ich kann ja mein Zeug selber schleppen und er haette ja eigentlich, ausser einem Seil, nicht mehr gebraucht als ich. Ich hab ihm das auch gesagt, aber er bestand auf den Transport. Es sollte also um zwoelf losgehen, wurde dann aber um drei nachmittags. Letztendlich war es bis zum Basecamp nur eine einfache zweistuendige Wanderung. 
auf dem Weg zum Sajama Basecamp
Basecamp

Quelle am Basecamp
Sonnenuntergang vom Basecamp aus
Ich hatte dann einen der reellsten und furchtbarsten Traeume die ich je hatte. Das haette dann allerspaetestens mal die Warnung sein sollen, nicht mit ihm hochzugehen, war dann aber schon zu spaet. Ich hab getrauemt, Eliceo wollte in der Nacht in mein Zelt, seins war naemlich kaputt und ich musste ihm auch noch beim Aufbauen helfen. Auf hoefliches Bitten, dass er nicht rein kommen sollte, wollte er aber nicht hoeren, also war ich gezwungen, ihn mit meiner Thermoskanne zu erschlagen. Der Traum war total furchtbar, da ansonsten alles genauso war wie in Wirklichkeit. Ich bin aufgewacht, und wusste erstmal nicht, ob ich tatsaechlich meinen Fuehrer erschlagen hab oder nicht. Meine Thermoskanne war aber intakt und eigentlich waer es auch total unlogisch gewesen, da ich ja meinen Eispickel im Zelt hatte.
Ausserdem bin ich nachts aufgewacht, weil ein Chinchilla (Eliceo meinte, es gaebe dort keine Chinchillas, die sahen aber genauso aus und sprangen auch genauso umher wie Chinchillas es machen) in mein Zelt rein- und gleich wieder rausgehopst ist. Ich hatte es offen gelassen, weil die Aussicht so schoen war. Ich hab dann rausgeguckt, da war eine ganze Chinchillafamilie von mindestens fuenf Tierchen.
Am naechsten Morgen kam dann der Traeger und es ging auch erst um neun los. Nun stellte sich heraus, dass Eliceo nichtmal einen Kocher hatte und er nahm es fuer ganz selbstverstaendlich, dass ich ihm seinen Tee koche. Es waren dann fuenf Stunden Wanderung bis zum Highcamp, wo wir dann also am fruehen Nachmittag waren. Das haette man auch an einem Tag machen koennen.


Sicht auf s Highcamp
Oben gab es natuerlich kein fluessiges Wasser und ich musste ihm daher sein Wasser schmelzen und das Wasser fuers Essen und den Tee kochen. Ich hatte schon Angst, mein Gas wuerde dann nichtmehr fuers Abendessen reichen, hat es aber zum Glueck. Ich bin dann noch ein bisschen weiter nach oben zum Akklimatisieren. Das Highcamp ist auf 5800 m. Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefuehl, dass er eigentlich gar nicht hoch will. 
Mitten in der Nacht bin ich dann aufgewacht mit einem Gefuehl, als haette ich einen Sandsturm mit meinen Augen eingefangen. Sie haben die ganze Zeit voll weh getan und getraent. Um eins wollten wir aufbrechen. Eliceo ist natuerlich nicht aufgestanden und ich musste ihn wecken. Wir sind dann ca. ne Stunde gelaufen bevor er befand, dass der Schnee zu tief sei. Der Schnee war zwar tief, aber besser als kein Schnee und eigentlich nicht schlecht. Eliceo meinte, wir waeren schon zwei Stunden gelaufen und er wuerde normalerweise eine Stunde und vierzig Minuten fuer die Strecke brauchen. Wir sassen dann oben, an der Stelle wo wir umdrehten, eine Weile und haben Tee getrunken. Der Mond schien hell. In anderer Gesellschaft waere das sicher voll schoen gewesen. Als wir wieder im Camp waren, waren keine zwei Stunden vergangen.


Dann also weiter schlafen. Der Traeger sollte um neun da sein. Also schonmal genauso abgepasst, dass wir gar nicht bis hoch kommen, dann haette er ja sonst noch Stunden warten muessen.
Es ging dann also wieder bergab im schoensten Wetter. 

Was mich auch sehr genervt hat, es lag natuerlich Muell im Base- und Highcamp. Ich hab soviel eingesammelt waehrend Traeger und Fuehrer rumsassen und sich ausgeruht haben. Die schien das ueberhaupt nicht zu interessieren. Dem Traeger hab ich Muell gegeben zum raustragen, von meinen Sachen hatte er ja nix zu schleppen. Auf dem Weg hab ich dann noch ne Menge Flaschen und andere Sachen eingesammelt. Als wir dann dort ankamen, wo der Transfer von Auto auf Esel beim Hinweg erfolgt war, hab ich den Muell dort abgeladen und bin den Rest bis Sajama gelaufen. Es ist echt nicht weit. Als ich am Hostel ankam, nach eineinhalb Stunden oder so, ist Anna gerade erst losgefahren, um ihren Mann abzuholen.
Wie sich auch herausstellte, gab es noch zwei, die in dieser Nacht auf den Parinacota wollten. Haette er damit gerechnet, dass wir den Sajama bis zum Gipfel besteigen, haette er ja die beiden niemals noch in der Nacht auf den anderen Berg fuehren koennen, nicht in seiner koerperlichen Verfassung.
Der Preis insgesamt war, verglichen mit dem Service, den ich auf dem Potosi haette haben koennen, unglaublich. Potosi hatte von La Paz aus, mit zwei Stunden Transport hin und dann wieder zurueck, Uebernachtung in der Huette, unglaublich viel Essen, kompletter Leihausruestung, super Guides und noch ein T-Shirt vom Berg, insgesamt 1000 Bolivianos gekostet. Fuer den "Service" am Parinacota und Sajama, ohne Essen, ohne Unterkunft, waren es echt insgesamt 5000 Bolivianos. Und das haette ich alles auch allein machen koennen ohne dem stiesslichen Guide noch sein Essen zu kochen. Naja, wie auch immer, den Rest des angebrochenen Tages hab ich dann wieder in den heissen Quellen verbracht und bin am naechsten Morgen, also am 07.01., frueh um vier mit dem Bus nach Patacamaya gefahren, bin hier umgestiegen nach Oruro und von hier nach Uyuni. Es war immer noch recht zeitig als ich hier ankam. Hab n nettes kleines Hostel gefunden und endlich mal Zeit nach Ewigkeiten wieder meine Sachen waschen zu lassen. Ich hab eine Dreitagestour durch die Wueste gebucht und morgen gehts los. Leider sehr viel im Auto sitzen und kaum Laufen, aber da muss ich wohl durch.



Eingestellt von Katrin

2 Kommentare:

  1. Wow, what such impresive pictures Katrin, its just amazing up there...

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  2. Y como siempre, te ves hermosisima Katrin. Saludos

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