Arizona, Horseshoebend, Marble Canyon, Vermillion Cliffs - Utah, Capitol Reef, Dead Horse Point State Park, Canyonlands - Colorado NM

Vom Hotel in Kayenta ging s dann am 04.11. weiter Richtung Vermilion Cliffs. Wo ich von meiner ersten Mitfahrgelegenheit rausgelassen wurde, hat mir diese nette Frau etwas von ihrem sehr fleischhaltigen Grill angeboten. Sie hatte aber auch n Apfel und ne Banane, das war natuerlich viel besser, hat aber optisch nicht so viel hergemacht wie der Rauch vom Grill.
An ihrem Stand hab ich n kalifornisches Paerchen mit Kind und Hund getroffen, die mich bis Page mitnahmen, wo ich nochmals Gelegenheit bekam, das
Horseshoebend National Monument in Arizona zu besuchen, diesmal ohne Rauch und mit toller Sicht.
Auf der Fahrt zum Marble Canyon hab ich einen getroffen, der dort in der Wueste als Guide arbeitet und erfahren, dass ich fuer den Teil der Vermilion Cliffs, den man immer auf den Bildern sieht, wenn man Vermilion Cliffs googelt, genannt "The Wave", ein Permit braeuchte. Es gibt zwanzig pro Tag, 10 werden per Internet verlost und 10 unter den hunderten Leuten, die taeglich im Kanab Visitor Center auftauchen. Ich rechnete daher meine Chance nicht sehr hoch aus und verzichtete auf die Hin- und Herfahrt nach Kanab. Aber, die gesamte Gegend ist sehr schoen und er empfahl mir einen Wanderweg, Buckskin Gulch, der sozusagen auf meinem Weg lag.
Vermilion Cliffs National Monument
Vom Marble Canyon auf Hwy 389 West geht es noch ne ganze Weile Richtung Westen, von der ich auch einige Meilen lief, bis ich schliesslich aufgegabelt wurde. Es geht dann die Valley Road 1065 nach Norden, eine Schotterpiste von der ich annahm, dass sie, wegen besagter Welle, gut befahren sein muesste. Aber, weit gefehlt. In meine Richtung fuhr nur ein Auto, all die Stunden, die ich dort unterwegs war. Und derTyp fuhr winkend an mir vorbei. Das gab mir zumindest die Chance, ein paar Condore von Weitem zu sehen, durchs Fernglas. Da waren grad Condorbeobachter am Condor Viewpoint. Ich hab dann ziemlich nah an der Strasse geschlafen, ohne Zelt, da der Nachthimmel hier einfach unglaublich sternig ist.
Der Sonnenuntergang war auch nicht schlecht.
Am naechsten Tag hatte ich etwas mehr Glueck. Ich wurde von einem Arizona Trail Section Wanderer aufgegriffen und wenige Meilen weitergebracht. OK, die gesamte Strasse war nur 26 Meilen lang, aber dafuer in der Wueste. Ich lief also, und lief. Als ich schon die Hoffnung aufgegeben hatte, stoppte ein suesses franzoesisches Paerichen, das ein Jahr in Quebec gewohnt hatte. Es war nur noch eine Meile zum Anfang des Weges, aber, sie brachten meinen Rucksack zum noerdlichen Ende des Wanerweges und warteten sogar dort, sodass wir zusammen zum noerdlichen Teil des Hwy 89 reisen konnten.

Der Wanderweg war Wire pass, 1,7 Meilen lang, bis dieser in den  Buckskin Gulch muendete, der dann noch 4,8 weitere Meilen Richtung Norden verlief.
Unterwegs kam ich bis zur Permit Area der Coyote Buttes, bin aber wegen des Permits nicht rein. Wie auch immer, sehr schoene Farben und Formen, orangener Sand und eiscreme-cupcake-foermige Felsformationen



und Schlitzschluchten, viel weiter als die wegen der Sonne zu Schlitzen zusammengekniffen Aeuglein gucken koennen.






Wasser gibt s auch, n bisschen.

Am anderen Ende des Hwy s wieder ausgesestzt, wartete ich nicht lange, und Scott hielt. Das war das zweite Mal, das jemand mit Mortorrad anhielt und ich dachte mir, ich muesse das schonmal probieren. Mann ey, 40 Meilen waren echte ein bisschen lang. Der Rucksack zog mich zurueck, der Wind trieb mir Traenen in die Augen und ich bekam Kraempfe in den Beinen. Ich wollte nur noch ankommen und das passierte dann auch, viel spaeter.
Scott hat gerade sein zweites Heim in einem kleinen Wohnwagen in Kanab etabliert. Dort blieb ich dann auch ueber Nacht. Mein Schlafsack war am naechsten Morgen von einer Eisschicht ueberzogen, auch wenn es tagesueber in Arizona recht heiss war. Scott wohnt in Spanish Forks, suedlich von Salt Lake City, und da ich von da meinen Bus am 13. Richtung Portland hatte, gab ich ihm etwas von meinem Zeugs, um es nicht ueberall mit mir auf meinem Ruecken rumschleppen zu muessen, in der Absicht, es dort spaeter wieder aufzulesen.
 von Hwy 12 durch Grand Staircase Escalante National Monument


 Blick auf Capitol Reef from Hwy 12. Dort kam ich am 08.11. an. Ich war ja schon im Vorjahr in Arizona und Utah, aber im Sommer, viel, viel zu warm fuer mich. Ich dachte also, November waer perfekt fuer diese Staaten, und, war es auch. Es wurde aber doch recht frisch nachts.

 first viewpoint in Capitol Reef
Was auch sehr schoen ist in Capitol Reef, es ist nicht so ueberlaufen wie Arches oder Zion. Also, eigentlich hab ich waehrend der Wanderung kaum Leute getroffen
Die Permits zum Campen sind auch kostenlos, aber man braucht ein Permit. Die erste Nacht hab ich auf einem Aussichtspunkt, dem Fruita Viewpoint, verbracht, in Gesellschaft einer sehr suessen Wuestenmaus, die mich die gesamte Nacht ueber wach hielt und mich vorwurfsvoll mit ihren riesigen Augen ansah, dass ich ihr nichts zu essen abgab. Das Leben ist hart.
Nachts wurde es nun doch schon recht frisch, waehrend es tagsueber, zumindest in der Sonne, noch warm war.






 Schlafplatz am Fruita Overlook
Fruita heisst deswegen Fruita, weil hier die mormonischen Siedler ihre Obstgaerten anbauten
Ich lief also diesen Tag nicht mehr sehr weit, da ich erst nachmittags in Capitol Reef ankam und die Tage hier auch nicht viel laenger sind als die Herbsttage in Deutschland, d.h., 12 Stunden am Tag rumliegen, was teilweise etwas schmerzhaft werden kann.


Am naechsten Tag ging es die ersten drei Meilen durch zauberhafte Wuestenlandschaft mit super Ausblicken
Aber, man muss schon nen Schatten haben, um tagelang durch die Wueste zu laufen.
 kleiner Abstecher zu Cassady Arch
Der Weg fuehrte dann nach unten und weiter durch den
 Spring Canyon. Dafuer musste ich den Hwy ueberqueren und durch einen Fluss waten. Der Anfang des Weges ist nicht ganz so leicht zu finden, aber nach einer kurzen Suche, umherstreifend im dichten Schilf und Weiden, fand ich dann einen Weg runter zum Fluss der sich auf der anderen Seite fortsetzte.
Innerhalb der letzten Wochen bin ich dem Herbst gefolgt. Waehrend es in New York schon sehr winterlich war, war es in Colorado noch schoen bunt. Als es dort anfing zu schneien, haben sich hier grad die Blaetter gefaerbt.
Es ist total still in der Wueste, man hoert nichts ausser seiner eigenen Schritte und falls man am Tag vorher Kohl und Bohnen gegessen hat, sorgt das Echo im Canyon fuer gute Unterhaltung.
 the Narrows

 Chimney Rock, der Endpunkt der Wanderung.
von hier bin ich dann erstmal um Visitor Center getrampt und dann den Scenic Drive Richtung Sueden.
Hier gibt es wunderschoene kurze Wanderwege.
Wenn auch kurz, hab ich aber auf dem Weg zur Basis des Golden Throne, niemand getroffen, vielleicht, weil es ein kleines Stueck nach oben ging.



Dann hab ich noch die Tanks ausgekundschaftet bevor es dann zu meinem Schlafplatz am Pleasant River ging. Dieser war an den Raendern gefroren als ich dort nachmittags ankam und am naechsten Morgen komplett. Es wurde langsam echt kuehl in der Wueste.
Am naechsten Tag musste ich dann einen Zwischenstopp in Moab einlegen, da mein Essen langsam ausging und ich auch mal wieder e-Mails schreiben musste.
Trotz dem Trampen in Utah illegal ist, war es sehr leicht dies dort zu tun. Nie musste ich lang warten und immer traf ich super nette Leute. Auf dem Weg von Moab nach Canyonlands, wurde ich von einem umherreisenden floridanischen Fotografenpaerchen mit Kind aufgegriffen. Sie wollten zum
Dead Horse Point State Park
Kein schlechter Ort, um eine Nacht zu verbringen (was allerdings auch nicht erlaubt ist, jedenfalls nicht, ausserhalb der Zeltplaetze). Also bin ich mit ihnen bis dorthin mit.
Mike, Bryce und Liz und ich. Die drei sind aus Florida und seit einem Jahr unterwegs in den USA. Mike und Liz sind professionelle Fotografen und haben den Ort fuer eine Verlobungsfotosession am naechsten Tag ausgecheckt.

Die La Sal Mountains im Hintergrund


Als die Sonne dann verschwunden war, verschwanden auch all die Sonnenuntergangsfotografen und ich war ganz und gar allein mit den Sternen in einer mondlosen Nacht.



Am naechsten Morgen bin den Rim Trail zum Visitor Center gewandert und dann von da mit einem wortkargen Japaner nach Canyonlands gefahren.
 Mesa Arch
Canyonlands NP, Island in the Sky district
Das Camping Permit ist fuer einen allein recht teuer. 30$ pro Gruppe fuer wie viele Naechte man will. Allerdings gibt es nur zwei Wanderwege die runter zum Fluss fuehren und ohne Wasser in der Wueste wandern ist etwas, was mir nicht ganz so spassig erscheint.
Ich hatte insgesamt zwei Naechte, eine davon am Green River, einem Zustrom zum Colorado River. Der Zusammenfluss ist im Park.
Upheaval Dome
Auf dem Upheaval Trail ging es ein paar hundert Meter nach unten in den Canyon, insgesamt 6,4 Meilen bis zum Wasser. Da ich nicht allzuzeitig los kam, war es aber super, dass es eine kurze Wanderung war.
Am Boden des Canyons
Im Fluss.
Es gibt entland der White Rim Road einige Zeltplaetze, die aber fuer Autos reserviert sind, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da es doch ein wenig einfacher ist, Wasser im Auto zu transportieren als auf dem Ruecken. Wanderer haben Camping Flaechen, man soll aber eine Meile von der Strasse weg sein. Ausnahme ist eine kleine, sehr matschige Stelle am Fluss. Angeblich sei der Campingplatz voll ausgebucht gewesen, also wurde mir die matschige Stelle am Fluss zugewiesen. Um Wasser zu bekommen, musste man erstmal bis fast zu den Knien im Schlamm versinken. Naja, Wasser ist Wasser, besser als nix. Ich wuerd mich ja nicht ueber Schlammwasser in der Wueste beschweren. Zum Baden war es auch nicht so toll, wenn auch eh Luxus, in der Wueste baden zu gehen.
Ich bin dann jedenfalls zu dem Campingplatz, da war nur eine Campsite belegt.

Mein Campingplatz am Green River
Hier war es auch leichter, zum Wasser zu gelangen.
Am Morgen lief ich dann ein Stueck die White Rim Road entlang. Ich hatte ja massig Zeit den Tag. Da traf ich Charly, der das Auto fuhr fuer seinen Sohn und zwei Freunde, die auf der Strasse mit ihren Fahrraedern unterwegs waren. (Klingt nach nem guten Plan fuer die Zukunft).
Wir schwatzten ne ganze Weile. Er bot mir dann an, mich am naechsten Morgen abzuholen und nach Spanish Folk zu bringen. Das ist zweieinhalb Stunden von Canyonlands. Aber er meinte, er haette sonst nix zu tun und haette dabei gern etwas Gesellschaft. OK, supi

Dieser Tag war kurz, 11 Meilen durch den Taylor Canyon.

Mehr als genug Zeit fuer einen Abstecher zu Moses und Zeus. Ich hab mich nur gefragt, was diese beiden Gestalten eigentlich miteinander zu tun haben sollten. Meines Wissens nach, haben sie nicht gerade zur gleichen Zeit gelebt, d.h., Zeuss muesste ja eigentlich noch leben, Goetter sterben ja nicht.
Der Morgen war bewoelkt und kalt. Mittlerweile kam dann aber die Sonne raus. Trotzdem war es noch so kuehl, dass ich fast den ganzen Tag Handschuhe trug.




Auf dem Alcove Spring Trail ging s weiter, mit einigen Lesepausen in denen mir Anatoli Boukreev von weit entfernten, eisbedeckten Bergen erzaehlte.
Meinen Schlafplatz fand ich etwas erhoeht, ca. 1,5 Meilen vom Wegesende, mit wiedermal toller Aussicht.
Um 9 Uhr wollte ich mich mit Charly treffen, war aber 45 min zu frueh da, hatte also noch Zeit, auf dem Whale Rock ein paar Fotos zu schiessen.
Charly hatte dann die Idee, einen kleinen Umweg von einigen hundert Meilen zu fahren, um mir Dinosaur National Monument in Utah zu zeigen. Dazu muss man aber durch Colorado fahren und dann lag noch das Colorado National Monument auf dem Weg. Das wollte ich eigentlich eh gern besuchen, hatte bloss keine Zeit, das zu tun und haette auch nicht gedacht, dass ich noch die Chance bekaeme. Danke Charly!
Man sollte sich so viele National Monuments und Parks wie moeglich anschauen, bevor sie Opfer der Oelindustrie/Politik werden.
Es gibt tatsaechlich Leute, die denken, es gaebe ja mehr als genug dieser schrecklichen Orte, wo man statt mit dem Auto zu fahren, sogar durchlaufen koennte, wenn man verrueckt waer. Genug Oel kanns ja aber bekanntlich niemals geben, da liegt es ja auf der Hand, was den Vorrang haben sollte.

Coke Ovens

Bighornsheep
Abends kamen wir dann bei Scott in Spanish Folks an. Er brachte mich am naechsten Morgen zum Busbahnhof. Scott erzaehlte mir, er ging vor 40 Jahren in Salt Lake City zur Schule. Die grosse Mehrheit des Haeusermeeres, was man heute sieht, wenn man nach Salt Lake faehrt, war damals noch nicht da. Es war noch richtig schoen. Wenn ich sowas hoere, muss ich denken, wie es wohl in 50 Jahren aussieht, wenn die Menschen weiterhin so viele Kinder bekommen.
Wie auch immer, hoffe mal, Salt Lake City ueberwaechst nicht den ganzen Staat. Am Busbahnhof angekommen, fand ich heraus, dass der Bus, der 12:30 a.m. fahren sollte, nicht mittags, sondern um Mitternacht fuhr. Ich haette es ja wissen koennen. Manche Dinge sind hier einfach nicht logisch und ich hatte diese Verwechslung schonmal.
Also, 12 Stunden totzuschlagen. Die ersten vier verbrachte ich in der Bibliothek. Dort fand ich das interessante Kinoprogramm fuer Broadway Cenre Cinemas. Nachdem ich der netten Frau die dort arbeitete, meine Situation erklaert hatte, liess sie mich drei Filme fuer den Preis von einem sehen: Can you ever forgive me, Free solo, und Wildlife. Alle drei super gute Filme. Bei Free solo konnte ich nicht mal von meinen Erdnuessen essen und an manchen Stellen nicht mal hinsehen. Ich hatte klitschnasse Haende, nur vom rumsitzen und zugucken.

Eingestellt von Katrin

2 Kommentare:

  1. Hello. It was a pleasure to meet you that day. We were the ones that gave you a ride to Page. I hope all is well and I love your sense of adventure.

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  2. Wow, as always, amazing pictures Katrin, saludos

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