Argentinien: Bariloche - Salta, Bolivien: Potosi nach La Paz

Dann musste ich aber doch am 15.05. El Chaltén verlassen und hab den letzten Bus nach Bariloche genommen. Allerdings ist der nicht sehr weit gekommen. Schon vor meinem Lieblingsort Gobernador Gregores blieb er mit brennendem Motor ca. frueh um sieben, es war noch dunkel, mitten in der Pampa liegen und es dauerte echt ueber 10 Stunden, bis uns ein anderer Bus abholte. Dort mitten in der Pampa gibt es ja natuerlich kein Telefonsignal und die Busfahrer mussten einen Vorbeifahrenden beauftragen, die Kunde in den naechsten Ort zu tragen und die Zentrale in Rio Gallegos zu verstaendigen. Jedenfalls wurden wir dann in besagten Lieblingsort gebracht, konnte Essensvorraete fuer die naechsten, wer weiss wie viele Stunden Busfahrt kaufen und bekamen sogar Abendessen. Es gab leckeren Salat fuer mich. Aber, ob das fuer die meisten die naechsten fuenf Stunden Wartezeit in dem idyllischen Oertchen gerechtfertigt hat, mag ich bezweifeln.
In Bariloche angekommen, wurde dann gesagt, wir wuerden 70% des Geldes wiederbekommen, aber nicht heute. Und am naechsten Tag war es dann auch erst morgen, und am naechsten....
Dann war das Buero geschlossen aber ich wollte nun echt weiter.
Die Zeit in Bariloche hab ich aber gut rumbekommen. Die erste nacht im Hostel, direkt am Busbahnhof, die zweit am Refugio Frey. Man kann mit der Sube Buskarte, die auch in vielen anderen Staedten in Argentinien gilt, bis zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren, es sind ca. 40 min fuer 42 Pesos, und dann drei Stunden nach oben laufen. Da ich ja einige Zeit benoetigte, um mein Geld nicht wiederzubekommen, kam ich also puenktlich kurz vor Sonnenuntergang an. Man muss sich allerdings beim Parkservice im Stadtzentrum registrieren und ein Wander- sowie ein Campingpermit erwerben. Beides ist aber kostenlos.
Auch wenn man nicht drin isst, darf man doch in der warmen Stube rumlungern. Die Huette ist allerdings nicht wirklich teuer, trotzdem ausserhalb meines Budgets und ich hab mich echt gefreut, mal wieder im Schnee zu zelten.

Der Sonnenaufgang um halb neun war traumhaft.
Wieder unten angekommen hab ich sofort einen Bus in die Stadt erwischt und konnte dann, nachdem ich mich ueber Marga Taqsa (das ist die Busgesellschaft die mich heil von El Chaltén nach Bariloche gebracht hat, falls jemand mal in die Verlegenheit kommt, mit ihnen reisen zu duerfen) geaergert habe, in einen ordentlichen Bus steigen, der mich nach General Guemes, das ist im Bundesstaat Salta, ganz im Norden Argentiniens, gebracht hat. Die Landschaft war, gleich noerdlich von Bariloche, atemberaubend schoen und folgte einem Fluss, aus dessen Ufern steile, kroteske Felsformationen aufragten.
Spaeter wurde die Landschaft sehr langweilig und flacher als Ostfriesland, aber auch sehr bevoelkert und wir kamen von einem grossen Ort in den anderen. Fuer mich mittlerweile sehr ungewohnt und unangenehm. Noerdlich von Cordoba liess das dann wieder nach und das Flach ging in sanfte, sattgruene Huegel ueber. Dann ging die Sonne unter.
In General Guemes war es also Nacht. Nach ein paar kalten Stunden am Busbahnhof ging es dann nach Salta Capital weiter.
Plaza del lago in Salta.
Wegen der hier vorherrschenden, vergleichsweise Ueberbevoelkerung und der Buspreise nach Cafayate, hab ich mich dann entschieden, mal wieder ein Auto zu mieten. Auch wenn es sehr teuer ist fuer mich, es waren aber nur zwei Tage, hat es sich doch gelohnt. Ich glaub, ich bin nie laenger als fuenf Minuten gefahren. Salta ist so atemberaubend schoen, dass ich staendig anhalten und Fotos machen musste (natuerlich nur fuer euch). Nicht unbedingt, ein Ort zum Leben, es ist groesstenteils Wueste, aber es erinnerte mich an eine Mischung aus Utah und den Badlands in South Dakota.


An der Garganta del Diablo



mein kleiner Clio
und das Amphitheatro






los Castellos
hier hab ich dann uebernachtet. Nachdem der gesamte Tag verdammt warm und windstill war, wurde es dann sehr windelig, sodass ich die ersten paar Nachstunden in meinem Renault verbrachte, dann hoerte es aber auf zu pusten und es gab einen wunderschoenen Sternenhimmel mit Milchstrasse und allem, was dazu gehoert, sodass ich dann weiter draussen geschlafen habe.


Bei Cafayate gibt es viele, viele sehr schoene Bodegas mit gutem Wein, aber, was soll ich da alleine, ich hab nur die Weinfelder bewundert.






eine alte Muehle an einer
weiteren Bodega

mit Kirche aus dem 17. Jahrhundert

kurz vor Cachi
kurz nach Cachi




Der hoechste Punkt der Rundreise bei 3457 m, danach ging es im dichten Nebel steil bergab. Waer wohl besser, oben geblieben zu sein, dann haette ich am naechsten Tag wenigstens Aussicht gehabt, so hab ich kaum die Strasse vorm Auto gesehen. Aber, ich wollte halt nicht zu spaet in Salta ankommen, um die Kutsche wieder abzugeben. Am naechsten Tag hab ich dann gemerkt, dass ich echt noch die Zeit gehabt haette, naja. So hatte ich wenigstens eine romantische Nacht alleine am Strassenrand.
An diesem wunderschoenen Wasserfall.


Jedenfalls hab ich es rechtzeitig geschafft, das Auto abzugeben und hab dann den naechsten Bus an die Grenze genommen, nach La Quiaca. Da hab ich dann an der Grenze ein Paerchen aus Villa de Angostura (Argentinien) getroffen und wir haben zusammen gegenueber des Busbahnhofs in einem der vielen nicht fertigen Haeuser gezeltet, da es keinen Bus mehr fuer die Weiterfahrt gab. Das war jedenfalls gut fuer meine Akklimatisierung. Es wurde sogar recht kuehl ueber Nacht, aber La Quiaca liegt auch auf 3500 m. Von da an sind wir dann zusammen gereist. Am naechsten Morgen ging es nach gutem Kaffee im Busbahnhof dann weiter, 7 h bis nach Potosí (4067 m), was, unerwarteterweise, doch eine recht schoene Stadt ist und wir hatten recht viel Zeit, hier umherzulaufen. Dann ging es weiter ueber Nacht nach La Paz, wo wir am 25.05. frueh um halb sieben ankamen.
Ich hab den Tag genutzt, um alles moegliche fuer meine naechsten Fotos fuer euch zu planen und bin mit der Gondel nach El Alto hoch.
So, nun ist es aber wirklich Zeit, fuer mein Abendessen.

Uebrigens hat das Reisefieber ja auch einige meiner lieben Kollegen angesteckt. Die liebe Thordis hat auch einen Blog und der ist total schoen. In Asien.

Eingestellt von Katrin

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