Hundemami in Nenana

seit 29.08.2016 in Nenana
Ich bin grad viel mit Andys Nachbarn unterwegs, Danielle und Gevin und deren 8jaehrigem Sohn Bjoern. Sie haben viel Gemuese in einem grossen Gewaechshaus von einer aelteren Dame, Ann, die auch in der gleichen Strasse wohnt. Sie hat eine Farm mit Kuehen, Pferden, Hunden, Huehnern und viel Land. Vorgestern haben wir ganz viel Gemuese geerntet und zusammen Pesto gemacht und Danielle hat lecker frisches Gemuese gekocht. Ich hab heute Frueh noch mehr Pesto gemacht, denn es war verdammt viel Basilikum. Drei verschiedene Sorten: normaler Basilikum, lilaner und japanischer. Gemuese ist hier schweineteuer und ich hab ganz viel geschenkt bekommen: rote Beete, Tomaten, Salat, Zucchini, Chalotten, Moehren und soger Auberginen. Dann wohnt vier Meilen entfernt, den Parks Highway Richtung Sueden, noch eine aeltere Dame, Virginia, mit einer Pfingstrosenfarm auf der Gevin arbeitet. Sie hat ein riesen Haus das sie vermietet hat und das sehr runtergewohnt wurde. Vor der Neuvermietung muss es wieder ordentlich gemacht werden und Danielle und ich haben dort geputzt. Wir bekommen zehn bis fuenfzehn Dollar die Stunde und es war ein super Zeitvertreib, da es draussen ganz schoen geregnet hat. Ausserdem putze ich ja ganz gern. Ich war ja sogar mal professionelle Putze bevor ich Artzt geworden bin. Heute bin ich wieder nach Nenana gefahren, da ich bei Andy kein Internet habe. Es ist so ein super kleines Dorf, dass es nicht mal einen kleinen Supermarkt gibt. Frueher war es auf Grund des Tanana und Nenana Flusses und der Eisenbahn ein wichtiger Handelsknotenpunkt. Im Giftshop wollte ich eigentlich nur eine Postkarte kaufen und hab mich dann ca. eine Stunde unterhalten (Postkarten gab es aber keine schoenen). Da hier so wenig Leute leben, kennen sich alle untereinander und alle sind super nett. In der Bibliothek kennen mich auch schon alle.
Andy hat mir heute geschrieben, dass er wahrscheinlich erst im Oktober wieder kommt, aber dabei ist, einen neuen Doghandler zu finden. Mal sehen, ob er das noch schafft, sonst bleib ich noch ne Weile hier. Auf jeden Fall ist mir noch nicht langweilig geworden. Ich komme kaum zum Lesen. Nun, da ich eine Weile an einem Ort bin, bekomme ich auch einen super Einblick in das Leben hier. Andy s Nachbarn sind erst seit April hier. Es ist ganz schoen hart, hier ein Leben anzufangen. Der Permafrost macht es nicht gerade einfach hier zu bauen und man hat nur einen kurzen Sommer um das Haus winterfest zu bekommen. Zum Glueck ist der Ofen schon drin und funktioniert auch.
Durch Danielle und Gevin hab ich hier auch noch mehr Leute kennengelernt. Es ist immer echt spannend, deren Geschichten zu hoeren, wie sie damals nach Alaska gekommen sind und ihre Farmen aufgebaut haben. Wenn man sie jetzt sieht, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie das damals war. Im Vergleich dazu Danielles und Gevins Haus das noch sehr klein ist und mitten in der Matschepampe steht. Die Matschepampe geht erst weg, wenn die Baeume ringsum gefaellt werden und die Sonne auf den Boden scheinen kann, so dass die tiefer liegende Eisschicht schmilzt.
Ich hatte mich am Plumpsklo versucht. Waehrend man buddelt, kann man zusehen, wie das Wasser nachfliesst. Wenn man einmal durch die Frostschicht gekommen ist, die aber recht tief liegt, dann fliesst es angeblich ab. Bis dahin ist der Boden wie Lehm. Ich dachte, es waere einfacher, in das Loch hineinzusteigen und von unten zu graben. Allerdings musste ich felststellen, dass das keine so gute Idee ist, da die Schuhe stecken bleiben. Ich brauchte Danielles Hilfe, um da wieder herauszukommen. Mein einer Gummistiefel stak so fest, dass man wie bekloppt daran ziehen musste. Mal sehen, wie wir das dann weiter machen.
Monderosa Grill am Parks Highway zwischen Andy s Haus und Nenana. Hier war ich vor ein paar Tagen mit Gevin, Danielle und Bjoern essen.

Zwischen Nenana und Fairbanks. Vor ein paar Tagen bin ich nach Fairbanks und zurueck mit dem Rennrad gefahren. War super Wetter mit traumhafter Aussicht. Im Hintergrund sieht man den Denali.


University of Alaska Fairbanks
Auf dem Rueckweg hatte man eine wunderschoene Aussicht auf die gesamte Alaskarange (der Fleck gehoert nicht dazu)

herbstlicher Huegel zwischen Andy s Haus und Nenana. Hier fahre ich immer lang, wenn ich Internet brauche. Das gibt s in der Bibliothek in Nenana Mittwoch bis Freitag.

Heute bin ich von Anderson, 20 km suedlich von Nenana, zurueckgefahren. Hier ein paar Bilder von unterwegs. Ann, eine Nachbarin, hat das Fahrrad und mich im Truck mitgenommen und ich bin dann mit dem Fahrrad wieder zurueckgefahren. Super Wetter.
Im Hintergrund Alaskarange




in der Kirche war ich am Sonntag mit Gevin, Danielle und Bjoern. Es gibt Kaffee und normalerweise auch was zu futtern.
 Das ist das Haus bei der Pfingstrosenfarm wo ich mit Danielle sauber gemacht habe.
 wir am Sonnabend, 17.09.2016, beim Pfingstrosenpflanzen




Eingestellt von Katrin

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