Oregon: Goat Rocks, Mt. Hood, Washington: Mt. Baker, Mt. Rainier

Am 20.06.2018 bin ich abends in Portland angekommen, nach zehn ewigen Stunden im Flughafen von LA. Mike hat mich vom Flughafen abgeholt.
Meine Schuhe hatten tatsaechlich bis hierher ueberlebt. Naja, so einigermassen.
Immerhin hatten sie schon dreimal Schuhdoctor hinter sich, fuer insgesamt ein viertel des Preises, den sie gekostet haben. Langsam hatte ich sie tatsaechlich lieb gewonnen, nachdem ich erst ganzschoen ange...nervt war, dass sie nach zwei Monaten anfingen, auseinanderzufallen. Ich hatte sie damals, Ende September, in Missoula, Montana, bei REI gekauft 
REI in Portland hat sie mir ohne Probleme gegen diese hier eingetauscht. Also, die waren sauber, als ich sie bekam. Waeren eigentlich 300 $ gewesen, ich hab 110 $ bezahlt.
Am naechsten Tag sind wir in die Goat Rocks gefahren. Hier war ich damals im September schon, auf dem Weg von Mt. Adams zum Hwy 12. Allerdings, Dank der Waldbraende, ohne Sicht. Diesmal war diese perfekt und es gab auch noch super Schnee.
vom Gipfel von Ives Peak (7940 Fuesse/2420 m)
Mt. Adams
Es ging dann weiter zum Mt. Baker, mit 10781 Fuessen/3286 m der dritthoechste Berg von Washington, nahe der canadischen Grenze, wo wir uns am Trailhead mit Caitlin & Chris trafen.
Auf gings durch den zauberhaften pazifischen Regenwald durch dichte Wolken. Das war auch ganz gut so, denn, es ist Sommer. Ich konnte es mir ja gar nicht so richtig vorstellen, nach dem wunderschoenen Herbst und bolivianischen und peruanischen Winter, aber tatsaechlich, hier blueht alles und es ist, jedenfalls fuer mich, echt ganz schoen warm.
Gipfel von Mt. Baker links im Bild
Basecamp war dann schon auf dem Gletscher und wir konnten uns ein schoenes Sofa und was man sonst so zum gemuetlich Wein trinken braucht, bauen.
Caitlin und Chris
Frueh um drei sind wir aufgestanden und die ersten Sonnestrahlen erhellten bereits den Horizont. Los gings dann halb fuenf.
Nach kurzer Zeit legten wir eine kleine Pause ein, da Chris seine Sonnenbrille im Camp vergessen hatte.

Es waren recht viele Leute unterwegs.
Gipfel. Ca. um acht oder so waren wir oben.
Mike und ich auf dem Gipfel von Mt. Baker
super Sicht und, was auch toll ist, viel, viel Sauerstoff. Mal was Neues nach den Bergen in Suedamerika. Macht das Laufen etwas angenehmer.

Auf dem Gipfel von Mt. Baker

beim Abstieg
Blick auf Basecamp

ein letzter Blick auf den Gipfel. Um drei rum waren wir dann wieder am Parkplatz angelangt und genassen erstmal ein kaltes Bier (fuer mich Rootbeer) im Sonnenschein. Bis nach Portland sind einige Meilen und wir waren erst um zehn abends zurueck.
Portland
Am 27.06.2018 frueh um sechs startete ich mit Connor, den ich im July gemeinsam mit seiner Freundin Jennifer in den californischen Sierras kennengelernt hatte, mit schlechter Wetterprognose zum Mt. Rainier. Ueber Portland selbst war aber der Pacific North West Himmel wolkenfrei. Gegen um zehn waren wir bei der Rangerstation und haben unser Permit abgeholt. Bezahlen muss man es im Voraus im Internet, sind aber nur 48 $ pro Jahr.
Nach einer kleinen Staerkung im Visitorcentre gings dann bei strahlendem Sonnenschein auf zum Camp Muir, der hoechstgelegenen Berghuette der USA, bei 3072 m. Vom Paradise Visitorcentre aus 1414 m, 4,1 Meilen, fuenf Stunden bergauf,  groesstenteils in Schnee. Das war gut so, ich konnte gleich in meinen Bergschuhen loslaufen und musste die nicht wieder nach oben schleppen.
Tatoosh Wilderness vom Skyline trail aus
kurz vorm Camp
So waren wir erst 17 Uhr 20 oben, wollten eigentlich um sechs schlafen gehen. Kurz nachdem wir in der Huette angekommen waren, fing es auch schon an zu schneien. Die Huetter war diesmal recht voll. Wir fanden grad noch einen Platz, uns zwischen all die anderen zu quetschen. Kaum vorzustellen, dass ich hier das letzte Mal ganz allein war. Dafuer war s diesmal natuerlich wesentlich waermer.
Gegen um zwoelf fing dann schon das Gewusel in der Huette. Einige liefen echt verdammt zeitig los. Wir hatten geplant, um zwei aufzustehen. Das machten wir dann auch, um drei ging s los. Als ich die Tuer oeffnete war ich nicht schlecht erstaunt, perfekte Bedingungen vorzufinden. Es war eine wunderschoene Vollmondnacht mit klarem Himmel und ohne Wind.
Nach einer Stunde Laufen aenderte sich das allerdings. Wir bogen um eine Felswand herum und schon wurde es windelig. Nicht sehr doll, aber der Wind war verdammt kalt und wurde nach oben hin auch immer mehr. Die Sonne ging ueber den Wolken auf und sollte uns auch schon bald waermen. In der Ferne waren Mt. Adams, Mt. Hood und St. Helens zu sehen, St. Helens schon komplett ohne Schnee.
Die Wanderung zog sich ganz schoen. Ich dachte, es waeren so vier Stunden nach oben, es war aber wesentlich mehr, trotzdem wir etliche Gruppen ueberholten. V.a. die geguideten Touren laufen den Berg hinauf als waeren sie auf 6000 m.

Highcamp in den Muir Flats bei Sonnenaufgang, im Hintergrund Mt. Adams (12281 feet, 3743 m), in der Mitte, und Mt. Hood, rechts im Bild (11249 feet, 3429 m)
Die letzten paar Switchbacks waren endlos, aber irgendwann waren wir dann oben, d.h., um 9:20 oder so. Es war alles weiss, der eisige Wind peitschte uns gefrorenes Wasser ins Gesicht. Es gab ein paar Felsbrocken, hinter denen wir Schutz suchten und ein paar Riegel knabberten und Tee tranken. Sehr einladend zum Bleiben war das Wetter aber nicht. Leider gab es null Sicht.


Beim Absteigen kamen uns drei groessere Gruppen entgegen die auf Grund des Wetters alle umkehrten, trotz meines positiven Zuredens, dass es wesentlich schlimmer sein koennte. So waren wir also an diesem Tag die letzten, die auf der Spitze von Washington standen.

Connor und ich
von links nach rechts: Mt. Adams, Mt. Hood, ich, Mt. St. Helens

Rueckblick von den Muir Flats aus
Camp Muir
Der Weg zum Camp zurueck war wesentlich kuerzer und wieder in bestem Wetter. Wir haben nur ca. 2,5 h gebraucht. Nach dem Sachenpacken und Erdnussbuttertortillaessen gings dann Richtung Parkplatz, wieder mal im Whiteout. Das White war diesmal nicht ganz so out, wie ich es letztes Jahr erlebt habe, da der Schnee wesentlich dreckiger war. Der Weg ist aber super mit Faehnchen markiert. Weiss nicht, wie sich hier immer wieder Leute verlieren koennen. Um viertel fuenf waren wir dann wieder am Auto. Mussten noch bei den Rangern auschecken und dann ging s wieder nach Portland mit Zwischenstopp in einem super mexikanischen Restaurant in Morton.

Am 30.06. bin ich mit Mike Richtung Mt. Hood aufgebrochen. Ein anderer wunderschoener Vulcan der North Cascades, nur ca. 1,5 h von Portland entfernt. Schon am Parkplatz wedelte ein kraeftiger Wind. Die hereinziehende Wolke bewegte sich auch recht schnell auf den Berg zu. Wir wollten ein Stueck nachoben gehen und am naechsten Morgen zeitig aufbrechen.
Auf dem Weg zum Camp. Mt. Jefferson im Hintergrund.
In einer dichten Wolke und heftigem Wind schlugen wir dann unser Zelt auf, am Rand des Gletschers, etwas geschuetzt durch die Moraene. Trotz unserer schoenen Mauer wackelte das Zelt aber noch recht bedrohlich im Wind. Es wurde dann gegen Abend etwas ruhiger, aber gegen um eins morgens wurde der Wind wieder staerker und staerker und pustete dann so sehr, dass wir uns entschieden, nicht nach oben zu gehen. Am naechsten Morgen war dann strahlender Sonnenschein, aber immer noch starker Wind.
Statt Gipfel gab es dann eine kleine aber feine Wanderung zu den Ramona Falls.
Rueckzu ging es durch einen schoenen Canyon
und es gab super Blick auf Mt. Hood.

Eingestellt von Katrin

2 Kommentare:

  1. Wie konntest Du die neuen Schuhe nur so schnell wieder einsauen? Hättest wenigstens vor dem Foto noch putzen können.

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  2. Beautiful landscape up there Katrin, just amazing. Great pictures as always.
    Cuídate, saludos.

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