Canada - von Banff, BC, nach Baddeck, Nova Scotia - einmal quer über den Kontinent

Ich bin jetzt in Nova Scotia, am 04.10.2017, nach einer gefuehlt endlosen Reise (acht Tage) in verschiedenen Trucks, endlich in Ost Canada angekommen. Diesmal rechtzeitig, um die Blaetterfaerbung zu sehen. Es ist schon recht bunt, aber das Highlight steht noch bevor. Ich wollte hier zum ca. 300 km langen Cabot Trail, hab aber feststellen muessen, dass dies eine Strasse ist. Entlang dieser gibt es diverse kuerzere Wanderwege und ab dem Wochenende ein 9 taegiges Musikfestival.
Banff ist natuerlich viel zu schoen, um nur durchzufahren, daher hatte ich beschlossen, dort zumindest einen Tag lang kuerzere Wanderungen zu machen. Das Wetter war auch super und die Baeume sind schon gelb geworden.

Marsh Loop bei Banff
Der Bow River hat eine total tolle, tuerkisene Farbe. Hier leider wegen der mangelnden Sonneneinstrahlung nicht so gut zu sehen.
Elster

Im Sundance Canyon, auf dem Weg zum Sanson Peak.
Auf dem gesamten Weg hab ich niemanden getroffen. Es waren nur sechs Kilometer oder so, auf einer alten Forststrasse, die offensichtlich schon seit Jahren nicht mehr befahren wurde. Der Ausblick war traumhaft.

Oben angekommen, waren dort unendlich viele Leute. Es gibt eine Seilbahn, mit der man fuer nur 62 $ hoch und runter fahren kann. Davon machen sehr viele Leute Gebrauch. Da ich aber Beine hab, konnte ich mir fuer die 62 $ ne Menge leckere Sachen kaufen.



ich auf Sanson Peak 2270m
Von Banff aus ging es dann am naechsten Morgen auf den Trans Canada Highway. Ich wurde von jemandem zu einer Raststaette gebracht von wo aus ich mit einem Trucker weiter gefahren bin. Von da an bin ich immer an den Truck Stopps umgestiegen. Nach einer Fahrt mit einem lustigen Inder von Regina nach Winnipeg, wo wir erst nachts ankamen, wollte ich mich eigentlich gerade zum Zeltplatz auf machen und dann am naechsten Tag weiter als mir jemand aus nem Auto zurief. Er fragte nur, wo ich hin wolle und, siehe da, kannte auch jemanden, der genau zu der Zeit nach Toronto aufbrechen wollte. Er hat Dave angerufen und er kam rueber, ich hab n Wein in der Tankstelle bekommen und dann gings los. Unglaublich, wie die Fahrer das machen. Mir tat schon nach ein paar Stunden alles weh und die leben im Truck, bewegen sich nur vom Truck zur Tankstellendusche und zurueck und, die meisten jedenfalls, rauchen ne Menge. Die Tankstellenduschen sind uebrigens super. Wenn man 400 l tankt, und die tanken normalerweise 800 l, bekommt man einen Duschcoupon. Die Badezimmer sind wie in nem guten Hotel, sehr sauber und mit Shampoo und Handtuechern ausgestattet. Nach jedem Duscher wird sauber gemacht.
Mit Dave bin ich insgesamt drei Tage und viele tausend Kilometer gefahren. Er hat eine Bekannte, Donna, in Englehart, Ontario, noerdlich von Toronto, deren Bruder Ed in Niagara Falls lebt. Also wurde ich zu Donna transferiert und Ed, der gerade mit Freundin und deren Enkelkindern zu Besuch war, hat mich dann am naechsten Tag mit nach Niagara Falls genommen. Donna hat sechs Pferdchen und ich hab den Stall ausgemistet, da ich inzwischen echt Bewegungsmangel erlitt brauchte ich unbedingt etwas zu tun. Natuerlich war es lange nicht genug.
Lake Superior bei Nipigon.


Die Niagara Faelle sind eines der traurigsten Beispiele was Menschen der Natur antun. Ich dachte, es waere toll, da vorbeizufahren, lag einigermassen auf dem Weg. Was mir nicht bewusst war, dass die Faelle in der bei Weitem bevoelkerungsreichsten Gegend Canadas gelegen sind und ringsrum alles mit bunt leuchtenden Vergnuegungsbuten zugebaut ist. Casinos, Restaurants, der groesste Vogelkaefig der Welt, Riesenrat und was nicht alles. Es sah schrecklich aus. Die Faelle selbst sind natuerlich schon schoen, aber man kann es nicht mehr geniessen. Wir sind nachts um zwoelf in Niagara Falls, was auch der Name der umgebenden Stadt ist, angekommen. Die Faelle werden abends illuminiert. Ich hab bei Ed's Mami geschlafen und am naechsten Tag hat mir Terry, Ed's Freundin nach einem Fotostopp an den Faellen zum naechstgelegenen Truckstopp gebracht.
Von hier aus hat es ne ganze Weile gedauert, bis ich jemanden gefunden habe. Inzwischen wurde es schon dunkel und wir sind erst am naechsten Morgen losgefahren. Ich bin bis Montreal gekommen. Von da aus war es dann einfach. Steve ist ueber Nacht gefahren und vier Uhr morgens waren wir in Truro von wo aus ich "normal" weiter getrampt bin.
Baddeck Marina
Es hat fast den ganzen Tag gedauert, von da nach Baddeck zu kommen. hat sich aber gelohnt. Es ist sehr friedlich hier. Die Baeume verfaerben sich langsam. Ich bin tatsaechlich genau rechtzeitig angekommen.


 Wen es hier auch herverschlagen hat, aus Schottland, Anfang des 19. Jhds., war Alexander Graham Bell. Heute Morgen hab ich mich mal im Bell Museum weiter gebildet. Was ich nicht wusste, und wahrscheinlich die meisten nicht, er hat auch das erste canadische Flugzeug gebaut und
den Speed Record mit seinem unglaublich lauten Boot, dem Hydrodrome number 4, 1919 gebrochen. Das Ding ist mit 114 km/h ueber den See gefegt. Seine Frau, die taub war, hat es gefahren. Bell hatte sie als seine Schuelerin als Gehoerlosenlehrer kennengelernt.

Eingestellt von Katrin

1 Kommentar:

  1. What such a beautiful place up there! Great to know youre doing well Katrin. Keep enjoying your trip. Great pictures as always, thanks for share them. Saludos.

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