Slowenien
Auf dem Weg zur Erjavceva Koca bei Kranjska Gora
Seit 13.01.2023 bin ich wieder arbeitslos, aber nicht tatenlos. In Kärnten hatte ich einen Schmerztherapiekurs gemacht und das Praktikum dazu in Klagenfurt. Da Wochenende zwischen den beiden Praktikumswochen ließ ich nicht ungenutzt und brach nach Slowenien auf.
auf der Höllenscharte angekommen war es bereits 16°° Uhr und niemand mehr auf den Pisten unterwegs. Noch dazu gab es einen herrlichen Sonnenuntergang mit Vollmond.
Wiedermal war ich im Fieschertal zum Fliegen unterwegs.
Nach dem Flugunterricht ging es dann erneut nach oben. Ich nahm die Seilbahn zum Kühboden, sonst hätte ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft, und stieg auf bis etwas oberhalb des Elselicka Sattels bei 2724 m. Beim Thermikfliegen bin ich zwar sehr hoch aufgestiegen, habe aber immer noch nicht den Aletschgletscher sehen können. Dieses Jahr hatte es bisher so wenig geschneit, dass ich die Chance auf Skihochtouren im Wallis dieses Frühjahr schon fast aufgab.
Mein Nachtlager noch oberhalb der Schneegrenze.
Nachts waren minus 20°C. Die Nächte waren noch sehr lang und ich kam nicht umhin, meinen neuen, kuscheligen Yeti Schlafsack auch gelegentlich zu verlassen. Es war saukalt.
Massen an Schnee klebten an den Latschen und verliehen ihnen ein korallenähnliches Aussehen, als liefe ich am Meeresboden entlang.
Eine Bank auf dem Gipfel des Sattelberges.
kurz oberhalb der Sattelbergalm. Am nächsten Tag fuhr ich die gleiche Strecke wieder ab.
Eine Woche später wagte ich es aber doch. Nun war der Schnee komplett weggeblasen und hart. Ich folgte dem Grenzkamm bis zum hohen Lorenzen und fuhr dann ab ins Obernberger Tal.
Endlich kam die Sonne wieder raus.
Auch wenn der Schnee nicht perfekt war, zu meinem Geburtstag wollte ich natürlich noch ein paar Abfahrten und erstieg noch einmal drei Gipfel bevor ich, vorbei am Obernberger See, in Obernberg wieder in den Bus stieg.
Sportmedizin Winterkurs in Garmisch-Partenkirchen 26.02.-05.03.2023
Karwendel
Erst viel später, kurz unterhalb des Karwendelhauses, traf ich das erste Mal auf Menschen. Die zwei Jungs hatten keine Ski dabei. Ich beneidete sie nicht.
Am Ahornboden traf ich erneut Menschen, wenn auch nur drei.
Ein idyllischer Ort für eine kleine Pause.
Vorbei an kleinen Almen ging es zur Falkenhütte
in deren Winterraum ich nächtigte.
Die Falkenhütte vor der imposanten Lalidererwand.
Die erste Abfahrt am nächsten Morgen durch Bruchharsch ließ mich etwas schimpfen. Es ging vorbei an Eng- und Binsalm und dann zur ungünstigsten Tageszeit, in der mittäglichen Hitze einen Südhang hinauf. Viel Schnee lag hier allerdings nicht mehr, sodass ich immer wieder gezwungen war, die Ski zu tragen.
Auf dem Joch angelangt, erblickte ich einen herrlichen Nordhang mit wunderbarem Schnee und perfekter Neigung. Die Abfahrt war herrlich, wenn auch sehr kurz.Von der Binsalm aus konnte ich noch ein kleines Stück abfahren und gelangte dann an einen südseitigen, ausgeaperten Hang. Fast fürchtete ich, meinen Bus in Pertisau nicht mehr zu schaffen. Von Gramai aus allerdings gab es eine in Auflösung befindliche Loipe bis fast an den Achensee heran. So war ich schnell in Pertisau und stieg pünktlich 15:11 in den Bus zurück nach Innsbruck.
Ab Ende Oktober diesen Jahre wohne ich dann in Vorarlberg. Franz zeigte mir schon mal die Gegend. 2019 bis 2021 hatte ich in Lindenberg im Allgäu gewohnt und war schon öfter in Vorarlberg unterwegs. Es ist ein ganz bezauberndes Fleckchen Österreichs. In meinen Augen eine perfekte Mischung aus dem Allgäu und Tirol. Feldkirch ist eine kleine, verwinkelte, mittelalterliche Stadt ohne den Großstadttrubel von Innsbruck.
Am 22.02. wollten wir eine gemeinsame Skitour unternehmen. Fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bin selbst für meine Dinge verantwortlich, trage ich alles und es fiele mir auf, wenn ich etwas vergäße. Nun, mit der Arbeitsteilung und Anreise im PKW bis fast zur Schneegrenze, legte ich meinen Rucksack ins Auto und Franz die Ski. Beim Auspacken fiel dann auf, dass jedoch keiner auch meine Stöcke eingepackt hatte.
Naja, OK, dieser Hang wäre perfekt gewesen zum Abfahren...
Der Ausblick vom Margelkopf war jedoch der Wahnsinn. Der Berg liegt in der Schweiz, bei Buchs, ganz in der Nähe von Feldkirch.
Wären wir mit Ski abgefahren, hätten wir diese drei hier, die schon auf dem Bild schwer zu erkennen sind, sicher nicht getroffen.
Wunderbare Abfahrt. Am Schartl trafen wir ein schweizer Pärchen, die sich uns bei der Abfahrt anschlossen.
Entlang des Bachbettes durch das sich verjüngende Tal ging es zurück zur Straße, etwas unterhalb des Ausgangspunktes.
Nochmal mit Anna auf Tour. Am 03.05. sind wir wieder ins wunderschöne tiroler Kaunertal und erstiegen vom Krummgampental aus den Glockturmsattel.
Piz Palü 3900 m
Nach einer kurzen Abfahrt deponierten wir die Ausrüstung auf der Moräne und stiegen dann an,
vorbei an wunderschönen Gletscherbrüchen
bis zum Skidepot
und folgten dann dem Gipfelgrad.
Die Wolken kamen immer näher
und bald schon war nichts mehr zu sehen, auch nicht David, der eben noch genau hinter mir war.
Dann tauchte er aus der weißen Soße wieder auf. Trotzdem überschritten wir noch den weiteren Kamm vom Ost- zum Hauptgipfel in der Hoffnung, nur in einer kleiner, vorüberziehenden Wolke zu stecken. Nachdem uns die Wartezeit zu lang wurde, stiegen wir ohne Sicht ab zum Skidepot. Auch dort war leider keine Sicht. Noch nicht. Zum Glück klarte es wieder auf während ich unsere abgewetzten Ski mit Schnellwachs bearbeitete.
Bevor wir am Camp ankamen, genossen wir noch einmal die Aussicht.
Während ich das Zelt aufbaute, kümmerte sich David um das Wasser und die Couchkonstruktion. Mein neuer Multifuel Kocher kam das erste Mal zum Einsatz und entsetzte uns beide gleichermaßen mit seiner unkontrollierten Feuer- und Rußspuckerei. Nun hatte ich arge Sorgen, wie man mit diesem Ding auf über 7000 m Wasser schmelzen und kochen sollte. Einige Tage später, nach sorgfältigem Studium der Gebrauchsanleitung, atmete ich dann bei fachgerechter Nutzung des Gerätes allerdings auf. Es funktioniert hervorragend.
Nach einer gemütlichen Nacht im warmen Zelt und Bewältigung des kurzen Gegenanstiegs zur Diavolezza Hütte, gab es ein ausgesprochen pompöses Frühstück.
Danach folgte eine sehr spaßige Abfahrt über noch fast leere Pisten.
Wiedermal ein fantastischer Sonnenuntergang. Aber falls jetzt der Eindruck entstehen sollte, ich traue mich nur bei Vollmond raus, nein, dem ist nicht so. Aber es sind einfach die schönsten Bilder.
Am nächsten Morgen Start um sechs Uhr.
Da geht es hinauf, das Mitterkar. Es ist wesentlich steiler als es aussieht und ich ging mit Steigeisen und Ski mal wieder auf dem Rücken. Ein kleines Stück erleichtert ein Klettersteig im oberen Abschnitt den Aufstieg. Allerdings muss man schauen, nicht mit den Ski an die Felsen zu ecken. Teilweise ist er auch im Schnee verborgen und der Hang sehr steil, aber gut zu bewältigen. Oben auf dem Mitterkarjoch angekommen, eröffnet sich dann der weitreichende Blick ins Pitztal.
Endlich auf dem höchsten Punkt Tirols!
Dort unten geht es dann den Spuren nach. Ab dem Abzweig zur Pitztaler Bergstation verschwinden diese dann allerdings.
Wildspitzgipfel.
Fast spurenloser Taschachferner
kein Mensch unterwegs
Weiter unten wird dann der Weg flach und man muss auch immer mal über Lawinenkegel steigen.
Ein wunderschönes Tal. Nur die letzte viertel Stunde nach Mandarfen war dann wieder Gehstrecke.
Britanniahütte
Mitte Mai waren die Schneeverhältnisse nun doch optimal für Westalpenskihochtouren. Nur leider ist das nicht die einzige Voraussetzung. Es regnete oder schneite jeden Tag, im wilden Wechsel zwischen Sonnenschein und Niederschlag, manchmal auch Hagel, auf jeden Fall aber Wind. Dies war auch der Grund, warum wir nicht fliegen konnten.Trotzdem brach ich nach Saas Fee auf. Eigentlich wollte ich auf das Strahlhorn und Allalinhorn, aber die Aussichten standen schlecht.
Allein schon von der Hütte hat man aber eine super Aussicht. Nachmittags klarte es auf nachdem der Aufstieg noch durch die Wolken erfolgte. An der Hütte traf ich ein deutsch-österreichisches Pärchen und wir gönnten uns gemeinsam einen Aperol. Sonst waren keine weiteren Gäste in der Hütte, wegen des Wetters.
Für den nächsten Tag war Sonnenschein bis 10°° Uhr gemeldet und dann Niederschlag. Vielleicht ein ausreichendes Wetterfenster wenn man früh startet.
Gleich zu Beginn des nächsten Morgens hatte ich jedoch, nach einer gemütlichen Nacht im Zelt, etwas Pech. Es war windig. Ich baute mein Zelt ab das sich während einer Böe schutzsuchend an mich schmiegte. Dann gab es einen leisen Knack. Leise, jedoch deutlich. Und tatsächlich sah ich nun, wie eine Zeltstange gebrochen durch den Stangenärmel in die windige Freiheit ragte. Mist, und das bei einem Zelt, das mich (Ohne Vorzelt) fast 2000 € gekostet hatte.
Die Stange nun aus dem Zelt herauszubekommen war eine Herausforderung.
Unten traf ich die beiden aus der Hütte wieder. Sie nahmen meine Ausrüstung ins Auto und liehen mir Laufschuhe. So konnte ich nach Saas Grund über den Kapellenweg hinunterschweben und musste nicht den Bus benutzen. Immerhin hatte ich nun, nach ausgefallener Tour, etwas Bewegungsmangel.
Die verregnete Zeit auf dem Zeltplatz widmete ich nun endlich meiner weiteren Tourenplanung für die bevorstehende Reise nach Asien.
Bald geht es los. Zuvor noch eine Woche zu meinen Eltern und ab geht's am 29.05.2023 nach Almaty, Kasachstan.
Super Fotos. Liebe Grüße aus dem nun sommerlichen Feldkirch. Franz und Chistine
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