Alpen 2023

 Slowenien

Auf dem Weg zur Erjavceva Koca bei Kranjska Gora

Seit 13.01.2023 bin ich wieder arbeitslos, aber nicht tatenlos. In Kärnten hatte ich einen Schmerztherapiekurs gemacht und das Praktikum dazu in Klagenfurt. Da Wochenende zwischen den beiden Praktikumswochen ließ ich nicht ungenutzt und brach nach Slowenien auf.

 
Höllenscharte Tuxer Alpen
 
Von Vals am Brenner nach Hintertux am 06.01. Wegen der geringen Schneelage und auch der besseren Verkehrsanbindung stieg ich im Valsertal auf und fuhr über das Skigebiet wieder ab.
auf der Höllenscharte angekommen war es bereits 16°° Uhr und niemand mehr auf den Pisten unterwegs. Noch dazu gab es einen herrlichen Sonnenuntergang mit Vollmond.
 
Fieschertal, Wallis

Wiedermal war ich im Fieschertal zum Fliegen unterwegs.

Nach dem Flugunterricht ging es dann erneut nach oben. Ich nahm die Seilbahn zum Kühboden, sonst hätte ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft, und stieg auf bis etwas oberhalb des Elselicka Sattels bei 2724 m. Beim Thermikfliegen bin ich zwar sehr hoch aufgestiegen, habe aber immer noch nicht den Aletschgletscher sehen können. Dieses Jahr hatte es bisher so wenig geschneit, dass ich die Chance auf Skihochtouren im Wallis dieses Frühjahr schon fast aufgab.


Abfahrt zwar auf harten Pisten, dafür aber im Sonnenuntergang. Die letzten eineinhalb Stunden lief ich mit Ski auf dem Rücken durch den Wald.

Am nächsten Tag ging es dann auf die gegenüberliegende Talseite nach Chäserstatt. Ersteinmal eineinhalb Stunden durch den sommerlicher Hitze ausgesetzten Wald ging es mit den Ski auf dem Rücken nach oben. Ab Chäserstatt konnte ich dann endlich die Bretter an die Füße schnallen. Entlang des Bergrückens ging es in den Sonnenuntergang.

Mein Nachtlager noch oberhalb der Schneegrenze.
 
Stubai
 
Besuch auf der Franz Senn Hütte. Hier finden die Alpinärztekurse im Winter und Sommer statt. Beinahe hätte ich wegen des schlecht angesagten Wetters meine Ski unten gelassen. Zum Glück nahm ich sie aber mit. Bis zur Franz Senn Hütte musste ich sie noch tragen, aber oberhalb gab es fantastischen Schnee. Es war zwar schon März, aber endlich hatte es nun doch geschneit und es sollte noch mehr Schnee fallen.

Auf der inneren Sommerwand


 Ein bisschen Kraxelei am Gipfelgrad.
 
 
 Brenner
 
Es war Lawinenwarnstufe vier. Endlich hatte es mal geschneit. Mit David, mit dem ich mich später in Nepal treffen will, stieg ich daher auf einen sehr seichten Berg, auf den Padaunerkogel am Brenner. Das Wetter war herrlich, der Schnee tief, die Sicht fantastisch.






Schließlich sollte David mein Zelt kennenlernen, bevor wir wochenlang gemeinsam darin hausen wollen.

Einen Tag später, es herrschte immer noch Lawinenwarnstufe 4, wollte ich eigentlich den Grenzkamm zwischen Tirol und Südtirol entlanglaufen und im Obernberger Tal abfahren. In Gries am Brenner ging ich los, über die Sattelbergalm auf den Sattelberg und entschied mich dann dagegen. Mein Nachtlager buddelte ich im Sandjoch in den Schnee, windgeschützt an dieser kleinen Grenzhütte.

Nachts waren minus 20°C. Die Nächte waren noch sehr lang und ich kam nicht umhin, meinen neuen, kuscheligen Yeti Schlafsack auch gelegentlich zu verlassen. Es war saukalt.

Der Vollmond schien so hell, dass keine Sterne sichtbar waren und wenn immer ich in der Nacht die Augen auftat, glaubte es wäre helllichter Tag.




Massen an Schnee klebten an den Latschen und verliehen ihnen ein korallenähnliches Aussehen, als liefe ich am Meeresboden entlang.

Eine Bank auf dem Gipfel des Sattelberges.

kurz oberhalb der Sattelbergalm. Am nächsten Tag fuhr ich die gleiche Strecke wieder ab.
 
Eine Woche später wagte ich es aber doch. Nun war der Schnee komplett weggeblasen und hart. Ich folgte dem Grenzkamm bis zum hohen Lorenzen und fuhr dann ab ins Obernberger Tal.


Endlich kam die Sonne wieder raus.

Auch wenn der Schnee nicht perfekt war, zu meinem Geburtstag wollte ich natürlich noch ein paar Abfahrten und erstieg noch einmal drei Gipfel bevor ich, vorbei am Obernberger See, in Obernberg wieder in den Bus stieg.


Sportmedizin Winterkurs in Garmisch-Partenkirchen 26.02.-05.03.2023












Karwendel

Nach der Buchvorstellung von Billi Bierlings neuem Buch "Ich hab ein Rad in Kathmandu" in Garmisch fuhr ich soweit wie möglich Richtung Karwendeltal. Weiter als bis Mittenwald kam ich zwar nicht, aber dort bettete ich mich nahe des Radwegs an der Isar zur Nacht. Am nächsten Morgen nahm ich die erste S-Bahn nach Scharnitz und betrat das schneearme Karwendeltal. Mal wieder waren die Ski auf meinem Rücken statt an den Füßen, aber nach zwei Stunden änderte sich das.
Erst viel später, kurz unterhalb des Karwendelhauses, traf ich das erste Mal auf Menschen. Die zwei Jungs hatten keine Ski dabei. Ich beneidete sie nicht.
Am Ahornboden traf ich erneut Menschen, wenn auch nur drei.
Ein idyllischer Ort für eine kleine Pause.
Vorbei an kleinen Almen ging es zur Falkenhütte
in deren Winterraum ich nächtigte.
Die Falkenhütte vor der imposanten Lalidererwand.

Die erste Abfahrt am nächsten Morgen durch Bruchharsch ließ mich etwas schimpfen. Es ging vorbei an Eng- und Binsalm und dann zur ungünstigsten Tageszeit, in der mittäglichen Hitze einen Südhang hinauf. Viel Schnee lag hier allerdings nicht mehr, sodass ich immer wieder gezwungen war, die Ski zu tragen.

Auf dem Joch angelangt, erblickte ich einen herrlichen Nordhang mit wunderbarem Schnee und perfekter Neigung. Die Abfahrt war herrlich, wenn auch sehr kurz.

Von der Binsalm aus konnte ich noch ein kleines Stück abfahren und gelangte dann an einen südseitigen, ausgeaperten Hang. Fast fürchtete ich, meinen Bus in Pertisau nicht mehr zu schaffen. Von Gramai aus allerdings gab es eine in Auflösung befindliche Loipe bis fast an den Achensee heran. So war ich schnell in Pertisau und stieg pünktlich 15:11 in den Bus zurück nach Innsbruck.
 
Margelkopf bei Buchs, Sargans
 

Ab Ende Oktober diesen Jahre wohne ich dann in Vorarlberg. Franz zeigte mir schon mal die Gegend. 2019 bis 2021 hatte ich in Lindenberg im Allgäu gewohnt und war schon öfter in Vorarlberg unterwegs. Es ist ein ganz bezauberndes Fleckchen Österreichs. In meinen Augen eine perfekte Mischung aus dem Allgäu und Tirol. Feldkirch ist eine kleine, verwinkelte, mittelalterliche Stadt ohne den Großstadttrubel von Innsbruck.

Am 22.02. wollten wir eine gemeinsame Skitour unternehmen. Fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bin selbst für meine Dinge verantwortlich, trage ich alles und es fiele mir auf, wenn ich etwas vergäße. Nun, mit der Arbeitsteilung und Anreise im PKW bis fast zur Schneegrenze, legte ich meinen Rucksack ins Auto und Franz die Ski. Beim Auspacken fiel dann auf, dass jedoch keiner auch meine Stöcke eingepackt hatte.

Aber was soll's, Wandern kann man auch. Es lag eh nicht viel Schnee.
Naja, OK, dieser Hang wäre perfekt gewesen zum Abfahren...
Der Ausblick vom Margelkopf war jedoch der Wahnsinn. Der Berg liegt in der Schweiz, bei Buchs, ganz in der Nähe von Feldkirch.

Wären wir mit Ski abgefahren, hätten wir diese drei hier, die schon auf dem Bild schwer zu erkennen sind, sicher nicht getroffen.
 
Trittkopfkar
 
herrlichster Pulverschnee am 26.04.2023 am Trittkopfkar bei Zürs am Arlberg mit Georg
 
Kaunertal
 
Kaunertaler Nörderschartl Überschreitung mit Anna am 19.04.2023
Wunderbare Abfahrt. Am Schartl trafen wir ein schweizer Pärchen, die sich uns bei der Abfahrt anschlossen.

Entlang des Bachbettes durch das sich verjüngende Tal ging es zurück zur Straße, etwas unterhalb des Ausgangspunktes.


Nochmal mit Anna auf Tour. Am 03.05. sind wir wieder ins wunderschöne tiroler Kaunertal und erstiegen vom Krummgampental aus den Glockturmsattel.

Wegen der ausgesprochenen Hitze war es für den Glockturm selbst leider schon ein bisschen zu spät. Der Schnee wurde schon sehr weich und kam sehr leicht ins Rutschen.


Piz Palü 3900 m

Bevor wir gemeinsam in den Himalaya aufbrechen unternahmen David und ich am 29.04.2023 eine Eingewöhnungstour an den Piz Palü. Das Material sollte in einem ähnlichen Setting wie wir es später anzutreffen erwarten einmal ausprobiert werden. Da der Tag leider schon fortgeschritten war, schließlich gibt es ja auch noch Leute die arbeiten müssen, wo kämen wir sonst hin?, mussten wir die Seilbahn als Aufstiegshilfe nutzen. An der Bergstation angekommen begrüßte uns das Bergpanorama von seiner schönsten Seite.
Nach einer kurzen Abfahrt deponierten wir die Ausrüstung auf der Moräne und stiegen dann an,
vorbei an wunderschönen Gletscherbrüchen
bis zum Skidepot
und folgten dann dem Gipfelgrad.

Die Wolken kamen immer näher

und bald schon war nichts mehr zu sehen, auch nicht David, der eben noch genau hinter mir war.

Dann tauchte er aus der weißen Soße wieder auf. Trotzdem überschritten wir noch den weiteren Kamm vom Ost- zum Hauptgipfel in der Hoffnung, nur in einer kleiner, vorüberziehenden Wolke zu stecken. Nachdem uns die Wartezeit zu lang wurde, stiegen wir ohne Sicht ab zum Skidepot. Auch dort war leider keine Sicht. Noch nicht. Zum Glück klarte es wieder auf während ich unsere abgewetzten Ski mit Schnellwachs bearbeitete.

Der Tag war sehr warm.

Bevor wir am Camp ankamen, genossen wir noch einmal die Aussicht.
Während ich das Zelt aufbaute, kümmerte sich David um das Wasser und die Couchkonstruktion. Mein neuer Multifuel Kocher kam das erste Mal zum Einsatz und entsetzte uns beide gleichermaßen mit seiner unkontrollierten Feuer- und Rußspuckerei. Nun hatte ich arge Sorgen, wie man mit diesem Ding auf über 7000 m Wasser schmelzen und kochen sollte. Einige Tage später, nach sorgfältigem Studium der Gebrauchsanleitung, atmete ich dann bei fachgerechter Nutzung des Gerätes allerdings auf. Es funktioniert hervorragend.
Nach einer gemütlichen Nacht im warmen Zelt und Bewältigung des kurzen Gegenanstiegs zur Diavolezza Hütte, gab es ein ausgesprochen pompöses Frühstück.
Danach folgte eine sehr spaßige Abfahrt über noch fast leere Pisten.
 
Wildspitze 3770 m
 
Natürlich kann ich nicht in den Himalaya aufbrechen ohne nicht die Wildspitze bestiegen zu haben. Seit mindestens drei Jahren lang ersehntes Ziel. Nun, beim dritten Anlauf, spielten sowohl Wetter, Schneeverhältnisse als auch Zeit mit. Ich nahm den ersten Bus von Imst um 6°° Uhr morgens. Der Aufstieg von Vent zum Winterraum der Breslauer Hütte erfolgte anfangs noch schneelos. Ab mittags war es super warm. Nachdem ich meine Sachen deponiert hatte, ging ich noch ein kleines Stück weiter, um Einblick in die Tour des nächsten Tages zu haben und wurde mit einer sehr kurzen, aber schönen Abfahrt belohnt.
Wiedermal ein fantastischer Sonnenuntergang. Aber falls jetzt der Eindruck entstehen sollte, ich traue mich nur bei Vollmond raus, nein, dem ist nicht so. Aber es sind einfach die schönsten Bilder.





Am nächsten Morgen Start um sechs Uhr.
Da geht es hinauf, das Mitterkar. Es ist wesentlich steiler als es aussieht und ich ging mit Steigeisen und Ski mal wieder auf dem Rücken. Ein kleines Stück erleichtert ein Klettersteig im oberen Abschnitt den Aufstieg. Allerdings muss man schauen, nicht mit den Ski an die Felsen zu ecken. Teilweise ist er auch im Schnee verborgen und der Hang sehr steil, aber gut zu bewältigen. Oben auf dem Mitterkarjoch angekommen, eröffnet sich dann der weitreichende Blick ins Pitztal.
Endlich auf dem höchsten Punkt Tirols!

Dort unten geht es dann den Spuren nach. Ab dem Abzweig zur Pitztaler Bergstation verschwinden diese dann allerdings.


Wildspitzgipfel.
Fast spurenloser Taschachferner
kein Mensch unterwegs

Weiter unten wird dann der Weg flach und man muss auch immer mal über Lawinenkegel steigen.

Ein wunderschönes Tal. Nur die letzte viertel Stunde nach Mandarfen war dann wieder Gehstrecke.

Britanniahütte

Mitte Mai waren die Schneeverhältnisse nun doch optimal für Westalpenskihochtouren. Nur leider ist das nicht die einzige Voraussetzung. Es regnete oder schneite jeden Tag, im wilden Wechsel zwischen Sonnenschein und Niederschlag, manchmal auch Hagel, auf jeden Fall aber Wind. Dies war auch der Grund, warum wir nicht fliegen konnten.
Trotzdem brach ich nach Saas Fee auf. Eigentlich wollte ich auf das Strahlhorn und Allalinhorn, aber die Aussichten standen schlecht.

Allein schon von der Hütte hat man aber eine super Aussicht. Nachmittags klarte es auf nachdem der Aufstieg noch durch die Wolken erfolgte. An der Hütte traf ich ein deutsch-österreichisches Pärchen und wir gönnten uns gemeinsam einen Aperol. Sonst waren keine weiteren Gäste in der Hütte, wegen des Wetters.
Für den nächsten Tag war Sonnenschein bis 10°° Uhr gemeldet und dann Niederschlag. Vielleicht ein ausreichendes Wetterfenster wenn man früh startet.
Gleich zu Beginn des nächsten Morgens hatte ich jedoch, nach einer gemütlichen Nacht im Zelt, etwas Pech. Es war windig. Ich baute mein Zelt ab das sich während einer Böe schutzsuchend an mich schmiegte. Dann gab es einen leisen Knack. Leise, jedoch deutlich. Und tatsächlich sah ich nun, wie eine Zeltstange gebrochen durch den Stangenärmel in die windige Freiheit ragte. Mist, und das bei einem Zelt, das mich (Ohne Vorzelt) fast 2000 € gekostet hatte. 

Die Stange nun aus dem Zelt herauszubekommen war eine Herausforderung.

Am Egginerjoch angekommen war zwar über mir blauer Himmel aber in allen Himmelsrichtungen verdunkelte sich der Himmel und Wolken türmten sich auf. Ich entschied mich zur Abfahrt. Da es nun immer noch sehr zeitig war, war der Schnee unglaublich hart. Nicht besonders gut zu fahren mit meinen Tiefschneebrettern. Es gab einen Snowpark mit ein paar eingebauten Hügelchen. Hier ließ es sich super fahren. Weiter unten jedoch, wo der Schnee zerfahren war, war es recht mühsam und immer wieder musste ich anhalten.

 Unten traf ich die beiden aus der Hütte wieder. Sie nahmen meine Ausrüstung ins Auto und liehen mir Laufschuhe. So konnte ich nach Saas Grund über den Kapellenweg hinunterschweben und musste nicht den Bus benutzen. Immerhin hatte ich nun, nach ausgefallener Tour, etwas Bewegungsmangel.

Die verregnete Zeit auf dem Zeltplatz widmete ich nun endlich meiner weiteren Tourenplanung für die bevorstehende Reise nach Asien.

Bald geht es los. Zuvor noch eine Woche zu meinen Eltern und ab geht's am 29.05.2023 nach Almaty, Kasachstan.



Eingestellt von Katrin

1 Kommentar:

  1. Super Fotos. Liebe Grüße aus dem nun sommerlichen Feldkirch. Franz und Chistine

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