Bolivien - Salar de Uyuni und Chile - Ojos del Salado, zweithöchster Berg Amerikas

Am 08.01.2018 ging dann die Jeeptour los. Es gibt tausende Agenturen (also ich glaub, es sind in echt hundert) die alle die gleiche Tour fuer den gleichen Preis anbieten. Man kann hin und zurueck buchen in dreit Tagen oder die Tour in San Pedro de Atacama, was dann schon in Chile ist, enden lassen. Es kostet 850 Bolivianos mit allem drum und dran, sogar veganem Essen (und die kochen super gut und viel). Pro Auto sind es immer sechs Leute. Ich war zusammen mit einer colombianischen Familie, Mami, Papi und drei erwachsene Soehne. Sie waren zwar sehr nett, haben aber echt kaum gesprochen. Leider war der Fahrer genauso gespraechig. Die gesamte Zeit im Auto war daher sehr, sehr ruhig. Immer, wenn ich was gefragt hab, hat er in einem Einwortsatz geantwortet und
jedes Gespraech, das ich beginnen wollte, war sehr einseitig.
Als allererstes, aus Uyuni raus, gings erstmal durch ne Muellhalte und der erste Stop war dieser Zugfriedhof. Alle Autos, mit tausenden Touristen, hielten hier gleichzeitig, um dieser Attraktion genuegend Aufmerksamkeit zu schenken. Ich fuerchtete schon, es wuerde die ganzen naechsten drei Tage so weiter gehen.
Sehr bald kamen wir dann auf die Salar de Uyuni, die groesste Salzwueste der Welt mit 10582 Quadratkilometern und einer Dicke von 15 m. Es ist eine ganz andere Welt, alles weiss und flach. Am Horizont sieht man Huegel. Es hatte die letzten Tage viel geregnet und wir konnten nicht ueberhall hin, wo geplant. Mittag essen gab es n einem Salzhotel. Die Fahrer hatten das Essen mitgebracht, aber im Hotel konnte man sich vor der Sonne verstecken und es war komplett aus Salz. 







einsamer Ort mitten in der Wueste.
Lamas im Lamahimmel
Wir hatten verschiedene Fotostopps und hielten immer gleichzeitig mit einer anderen Gruppe die aus zwei deutschen Jungs, einem Oesterreicher, einem Schweizer, einem Brasilianer und einem Chinesen bestand.
Die Jungs waren wesentlich gespraechiger als meine Familie, also hab ich mich ziemlich bald ihnen angeschlossen und es wurde echt lustig. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel. Mein Fahrer war gar nicht gluecklich darueber, dass ich am "falschen" Tisch sass. Natuerlich hab ich mich zum Essen zu meiner Familie gesellt und sie haben sich auch mit mir nett unterhalten. Nur im Auto war echt Totenstille. Am naechsten Tag kam ich aber auf die Idee, nach Musik zu fragen und es wurde wesentlich besser. Er hatte sogar echt gute Musik dabei.


chinichillaaehnliches Tierchen das die anderen Touries dummerweise gefuettert haben

Die Fahrt ging dann weiter durch die Wueste, echt abgefahrene Landschaft. Wie auf nem anderen Planeten. Ausser Flamingos haben wir auch kaum andere Lebewesen angetroffen. Die fuehlen sich offensichtlich wohl in den bunten Lagunen. Da es vulkanische Landschaft ist, sind einige der Waesserchen auch warm.


Arbol de Piedra
Arbol de Piedra mit den Jungs aus der anderen Jeepgruppe
Das naechste Hotel war an der Laguna colorada gelegen. Sie ist hauptsaechlich rot, hat aber auch gelbe und blaue und natuerlich weisse Anteile. Das Weisse ist hier nicht Salz, sondern Borax. Flamingos und Lamas tuemmeln sich hier. 
Das Hostel hatte einen kleinen Laden und wir liessen den Abend mit leckerem, bolivianischen Wein ausklingen. 






Am naechsten Tag war Aufstehen um vier angesagt, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu den Geysiren kommen. Hier war wieder reges Getuemmel, aber durch all den Dampf hat man gar nicht so viele Leute gesehen und es war auch hier super schoen. Zum Abschluss ging es dann noch in heisse Quellen, wo ich ca. ne halbe Stunde weichen konnte, bevor das Auto zur Grenze abfuhr. 







Von dort aus ging s dann mit Kleinbus nach San Pedro de Atacama. Es ist ein niedliches Touristenoertchen und hauptsaechlich von ferienhabenden Brasilianern bevoelkert. Jedenfalls faellt es sofort auf, das Chile ein recht wohlhabendes Land ist. Alles ist sauber und ordentlich und natuerlich etwas teurer als in Bolivien. Die Leute sind super nett und hilfsbereit.
Ich hab gleich den Bus nach Copiapó gebucht, der fuhr abends. Ich lief also ein bisschen durch San Pedro. Hab in einem Café eine nette deutsche Frau zum quatschen gefunden und dann die Nacht mal wieder im Bus verbracht.
In Copiapó bin ich halb sechs morgens angekommen. Es war noch dunkel und ich hab noch ne Weile im Busbahnhof geschlummert. 
Alles wacht erst sehr spaet auf. Vor um zehn kann man eigentlich nix machen. Ich wollte eine Bergagentur finden, um herauszubekommen, wie ich zum Ojos del Salado komme. Ich musste ewig warten. Letztendlich hat mir ein nettes Maedel geholfen, die eigentlich frei hatte, aber sich mit mir traf und alles erklaerte. Es gab zur Zeit keine Ausfluege, also war das Einfachste, ein Aoto zu mieten. Ich war ja grad schon akklimatisiert und konnte keine zwei Wochen auf die Tour warten. Ich bin dann zu verschiedenen Vermietern und hab letztendlich einen Truck fuer 71000 Pesos (ca. 130 Dollar) pro Tag genommen. Im Hostel hab ich sogar Gesellschaft gefunden, und da er nix anderes vor hatte, hab ich ihn eingeladen, mit in die Berge zu kommen. So konnten wir uns das Fahren teilen ich war nicht allein. 

Es ging zuerst zur Laguna Santa Rosa, stundenlang durch die Wueste. Wir wollten dann weiter und an der Laguna verde zelten. Es wurde allerdings dunkel und die Orientierung war nicht so einfach, so dass wir dann einfach irgendwo zum Zelten anhielten. Am naechsten Morgen war alles weiss. Wunderschoen.
Das Foto hab ich etwas spaeter gemacht, leider, es war kurz vorher noch alles weiss, aber dann ist es so schnell so warm geworden, dass der Schnee wieder geschmolzen ist.

Wir haben die Laguna verde dann auch mit Hilfe des Tageslichts gefunden. Es gibt hier heisse Quellen. Draussen war es etwas frisch, sodass wir lange drin blieben. Bei der Hoehe und der Sonne hat das allerdings zu unangenehmen Verbrennungen gefuehrt. 





dem war es wohl auch zu warm
Weiter gings ins Basecamp und von hier bis zum Campo Atacama. Man kann eigentlich sogar bis zum letzten Camp, dem Campo Tejos, mit dem Truck fahren. Meine Begleitung ist dann wieder nach unten. Ich hab neue Gesellschaft im Campo Atacama gefunden. Die Leute waren alle so suess. Ich wurde zu lecker Essen, es gab verschiedenes gekochtes Gemuesse mit Oliven und Mandeln, und Wein eingeladen. Eigentlich soll man ja in der Hoehe nicht trinken, das Basecamp war schon auf ueber 5000 m. Das war das erste Mal, dass ich Alkohol auf nem Berg hatte. Hat mir aber (glaub ich) nicht geschadet. Einer der Guides hat netterweise meine 6 l Wasserflasche ins naechste Camp gefahren. Der Rucksack war damit ganz schoen schwer und die fast dreistuendige Wanderung wurde mir daher sehr erleichtert. 

Campo Atacama auf ueber 5200 m Hoehe

nette Leute in ihrem Kuechenzelt. Links ein Inder, der schon alle 7 Summits bestiegen hat, daneben ein Australier (leider hab ich ihre Namen vergessen), der echt krasse Stories von seinen bestiegenen Bergen zu erzaehlen hatte, dann Brian, Paula und David, die Guides der Gruppe
Da die Wanderung zum Highcamp, Campo Tejos auf 5830 m, so kurz ist, bin ich erst am fruehen Nachmittag los. Auch hier wieder voll nette Leute. Ich bin zeitig ins Bettchen gegangen und am naechsten Morgen gings um drei los.
Waechtereis am Camp Tejos. Es gibt auch kleine Fluesschen. Das Wasser kann man aber nicht trinken, da zu mineralhaltig.
Ojos del Salado im Hintergrund. Sieht aus wie ein kleiner Huegel. Ist eigentlich auch nicht weit.
Es war das Anstrengenste, was ich je gemacht hab. Voll schrecklich. Es ist ein sehr einfacher Weg, aber ohne Luft ist einfach alles etwas schwieriger. Ich glaub, jeder hat das gleiche gedacht: Warum zur Hoelle mache ich das?
Ich weiss leider keine Antwort darauf. Warum steigt man auf Berge? Weil sie da sind, oder?
Der Sonnenaufgang war jedenfalls sehr schoen.
Es hat ewig gedauert. Die letzten Meter waren sehr schoene Kletterei. Mal wieder haben mir die Guides geholfen, d.h., mich jedenfalls mit Seil gesichert, Klettern musste ich schon allein. Machte trotz der fast 7000 m aber Spass. Es waren die gleichen Guides, die mich im Basecamp zum Essen eingeladen hatten. Oben waren wir dann eine Stunde zusammen. Ich hatte mir den Gipfel des Ojos immer groesser vorgestellt. Super Aussicht, super Wetter, kein Wind. Und, es ist tatsaechlich wahr. Der Berg ist verdammt kalt. Ich hab endlich mal meine teuren Fluffi Sachen benutzen koennen, die ich eigentlich fuer den Denali gekauft, dort aber nicht benutzt hatte, weil es zu warm war.
Abgestiegen sind wir dann zusammen und ich wurde am Basecamp wieder abgeholt. 





Es ging noch einen Tag durch die Wueste. Es ist unglaublich. Die Berge sind bunter als die Rainbowmountains in Peru und kein Mensch da. Wir sind die gesamte Fahrt niemandem begegnet. Es ist, als wuerde man durch ein Gemaelde fahren. Van Gogh haette seinen Spass daran gehabt und vielleicht sein Ohr behalten.
Rochenberg
Mal was Gruenes
Zeltplatz




Wir sind bis zur Laguna Negro Francisco. Auf der Karte ging die Strasse dort weiter bis Copiapó, in Wirklichkeit endetete sie aber in einer Mine, bzw. war ab dort gesperrt. Ich hatte schon etwas Angst, der Sprit wuerde nicht reichen, das waer echt nicht so ganz lustig gewesen. War aber alles super.
Salar de Maricunga im Parque National de Nevado de Tres Cruzes

Wir sind dann weiter durch den argentinischen Grenzkontrollpunkt, an dem wir aber nicht anhalten mussten, wir wollten ja nicht nach Argentinien, haben nur dort unseren Tank aufgefuellt. Der Grenzpunkt ist an diesem wunderschoenen Salzsee. Als wir weiter fuhren, haben wir dann in der Wueste jemanden mit platten Reifen getroffen. Sein Ersatzrad war auch flach, daher haben wir ihm unseres gegeben. In Copiapó angekommen, hat er unsere Hilfe gegen ganz viel leckeres Brot und Aepfel eingetauscht. Ich war dann etwas zu spaet an der Autovermietung und sie war schon zu. Die Leute waren aber am naechsten Morgen so nett, nicht extra zu kassieren. Auch der Riss in der Windschutzscheibe, es war vorher schon ein Steinschlag drin, wurde zwar registriert, aber nicht bemaengelt.
Eine Nacht hab ich noch im Hostel verbracht, mich selbst und Sachen gewaschen, und dann ging s am naechsten Tag los ueber Santiago nach Mendoza. Leider musste ich in Santiago den ganzen Tag warten. Ich hatte ja kein Geld mehr, und konnte auch mit den zwei Taschen nicht weit. Die Gepaeckaufbewahrung haette fuer eine Tasche schon 10 Euro gekostet. Also hab ich viel, viel gelesen und rumgelegen und versucht, meine vom vielen im Bus Sitzen geschwollenen Beine zu kurieren.

Eingestellt von Katrin

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