Chile - Patagonia - Rio Tranquilo nach Villa O'Higgins

Am 15.04.2018 bin ich in Rio Tranquilo angekommen, um dort die Marmorhoehlen zu bestaunen. Eine Nacht hab dort verbracht und am naechsten Morgen sollte es losgehen. Die Bootstour kostet 10000 Pesos (13,5 Euro) und dauert ca. 1,5 Stunden. Es gab sogar mal strahlenden Sonnenschein, nachdem es die gesamte Nacht durchgeregnet hatte. Die Bootsfahrt war trotzdem etwas frisch und auf der Rueckfahrt wird man ganz schoen nass gespritzt.
Ich hatte dummerweise meine Regenjacke in Cochrane in der Bibliothek gelassen, aber zum Glueck dort, im Buero der Bootstour, eine alte, teils zerfetzte, gefunden, die aber wesentlich besser war als nichts.







Beim Weitertrampen hatte ich dann uebrigens festgestellt, dass ich meine Handschuhe wohl im Buero liegen lassen hab. Es wurde empfohlen, Handschuhe im Boot anzuziehen. Den Rat haette ich wohl besser nicht befolgen sollen. Aber, wie schon Janis Joplin sagte: freedom is just another word for nothing left to loose (OK, da bin ich erstmal noch lange nicht ganz frei).
Ich war dann halb zwei nachmittags in El Leon. man kann es eigentlich kaum Ort nennen, dort ist nicht mal eine Hand voll Haeuser, aber ein Campingplatz. Ich hab hier wieder ueberfluessigen Ballast abgelegt und mich dann auf den 30 km langen Weg zum Lago Leones begeben. Es ist ein sehr einfacher Weg, sehr flach, und daher auch in sechs Stunden zu schaffen. Es wird jetzt erst halb neun hell und vor um acht schon dunkel und ich wollte ja nicht im Dunkeln ankommen.
Die allermeiste Zeit hat es geregnet. Ein paar Minuten Sonnenschein konnte ich aber zum Fotografieren doch noch abpassen. Unterwegs findet man viele leckere Beeren und ca. 5 km vorm Ziel ein altes, eingefallenes Haus mit verschiedenen Apfelbaeumen und sehr, sehr leckeren Aepfeln.
Der Weg ist unheimlich nass, nicht nur von oben, sondern zum grossen Teil uebeschwemmt. Die ersten 20 km koennte man theoretisch mit dem Auto fahren, man braeuchte aber auf jedenfall eines mit grosser Bodenfreiheit.
Ca. um sieben bin ich dann am Ziel angekommen. Das Zelt hab ich im Regen aufgebaut. Die Nacht war wieder sternenklar, aber kaum war ich am naechsten Morgen aus dem Zelt gekrochen, fing es wieder an zu regnen. Daher gibt es leider nur wolkige Bilder vom Glaciar Leones.
Auf dem Rueckweg kam dan die Sonne wieder raus. Ich hab nochmal einen Zwischenstopp zum Aepfel essen eingelegt. So viele Aepfel hab ich schon lange nicht gefuttert.




Um viertel vier war ich wieder auf dem Zeltplatz angekommen. Ich war erst 29 km von Rio Tranquilo entfernt und hab mich daher entschlossen, dort nochmal hinzufahren, um nach meinen Handschuhen zu gucken. Es war leider gar kein Verkehr auf der Ruta 7, aber es kam ein Bus, den ich mir dann fuer 2000 Pesos/2,7 Euro gegoennt hab. Leider hatte ich mit meinen Handschuhen aber kein Glueck. Echt Mist, denn es wird langsam echt kuehl und hier ist weit und breit nix, um Handschuhe zu kaufen.
Ich hab es tatsaechlich geschafft, noch am gleichen Abend in Cochrane anzukommen. Dort war ich wieder auf dem gleichen Zeltplatz wie zuvor und bin am naechsten Morgen in die Bibliothek, wo ich, ich haette es ja nicht gedacht, doch echt meine Jacke angetroffen habe. Ich war so froh!
Auf dem Zeltplatz hatte ich ein nettes chilenisches Paerchen aus Santiago getroffen und wir sind zusammen bis Villa O Higgins, mit Zwischenstopp in Tortel, gefahren.
Es hat ununterbrochen geregnet.
Riesige Wasserfaelle stuerzten sich von allen Seiten von den steilen Felswaenden und erinnerten an Iguacu, nur, dass es da wesentlich waermer ist. Unglaublicherweise ueberstroemten sie aber nicht die Strasse. Scheint, als waere diese Art Wetter hier nichts Besonderes.
Am naechsten Tag kam dann echt die Sonne raus und ich hab eine kleine Wanderung zum Mirador de la bandeira gemacht.


Villa O Higgins

Eingestellt von Katrin

2 Kommentare:

  1. Excelentes fotos como siempre Katrin, que lugares tan bonitos. Sigue disfrutando. Saludos. Pedro

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