Argentinien - Patagonien - von El Chalten über den schönsten Grenzübergang der Welt zum Lago O'Higgins

Am 08.04.2018 bin ich von El Chaltén zum Lago del Desierto und unterwegs nach Piedra del Fraile und zur Laguna quadrata gewandert. Nachdem meine erste Wanderung nach Piedra del Fraile mit nicht allzu guter Sicht im Regen verlaufen war. Am Lago del Desierto hatte ich Fernando getroffen dessen Tante die wundschoenen Cabañas Austral in El Chaltén hat wo ich ein paar Tage wohnen durfte.



Refugio Piedra del Fraile. Normalerweise muss man fuer die Wanderwege, die hinter dem Refugio liegen, 300 Pesos bezahlen. Es hatte aber gerade einen Tag vorher geschlossen und war somit dann kostenlos. Sie hatten sogar ein Zimmer offen gelassen, damit Leute da Zuflucht finden koennen.
auf dem Weg zu Piedra negra und der Laguna quadrata
von wo aus man die Ostseite des Fitz Roy sieht


Von Piedra del Fraile zum Lago del Desierto.
Ich bin dann nur ein paar Kilometer auf der Strasse gelaufen und hatte mal wieder Glueck mit meiner Mitfahrgelegenheit.
Vom Punta Sur des Lago del Desierto geht ein schoener, aber kurzer Wanderweg zum Lago Huemul mit dem Glaciar Huemul. Hier war ich vorher im Sommer schonmal, aber das Wetter und die Farben waren jetzt noch wesentlich schoener als zuvor.

Sodass man von da sogar Fitz Roy im Sonnenuntergang sehen konnte.

Am naechsten Tag ging s entlang des Lago del Desierto nach Chile. Es sind 14 km am See entlang, und das bei schoenstem Wetter.






ungefaehr in der Mitte gibt es einen super schoenen Aussichtspunkt.
Am anderen Ende des Sees ist die argentinische Ausstempelungsstelle. Schoenster Ort den man sich fuer einen Grenzbeamten zum Arbeiten vorstellen kann.

Von da geht es nochmal 7,5 km durch den Wald. Am Nordende des Sees war ich erst nach um sechs abends angekommen, da ich erst halb zwei vom Suedende losgelaufen bin. Der Weg war aber super einfach, auch mit all meinen Habseligkeiten auf dem Ruecken, nur hin und wieder etwas Matsch zum durchwaten, aber da waren meist Steine oder Holz hingelegt zum trocken auf der anderen Seite ankommen.
Am Ende des Weges wurde es dann so langsam dunkel. Dort, wo die argentinisch-chilenische Grenze ist, faengt eine Schotterpiste an. In der mondlosen Nacht war es recht bald sehr dunkel und nach noch einer Stunde auf der Piste laufen, hab ich ich doch sehr gewundert, warum diese auf einmal so breit wurde und nochmehr, als sie ploetzlich endete. Ich hab mich daher entschlossen, dort zu zelten. Es gab auch etwas Wasser, aber bei der Aktion dort ranzukommen, sind dann meine Schuhe doch noch nass geworden. Sonst gab es ja ueberall super schoene Baechlein, in meiner Sackgasse, dann aber leider nicht.
Am naechsten Morgen hab ich dann gesehen, dass ich auf der Flugzeuglandebahn geschlafen hab.
Der Weg ging dann noch 11 km weiter (die Schotterpiste von der Grenze bis zum Lago O Higgins sind insgesamt 15 km). In Chaltén wurde mir gesagt, dass die Faehre immer montags, mittwochs und sonnabends um halb elf faehrt, also hab ich mich beeilt, da hinzukommen.
Ich hatte vorher schon gehoert, dass sie wetterbedingt oft ausfaellt und man sich Essen fuer ca. eine Woche mitnehmen sollte. Die Faehre fuhr dann auch nicht und ich habe dort auf dem Campingplatz fuer 5000 chilenische Pesos, also etwas mehr als sechs Euro, zwei Naechte gezeltet. Die Faehre kostet 70 Dollar und dauert ca. 2,5 h. Man kann sogar auf der Faehre mit Karte bezahlen. Es gibt aber noch eine billigere Variante mit dem Tierboot, das auch ca. alle zwei Tage am Candelario Mancilla anlegt. Sie konnten mich aber nicht mitnehmen, vielleicht zwei Tage spaeter, aber es war etwas ungewiss.
Ich hatte also noch Zeit, ein wenig die Umgegend zu erkunden. Es war leider groesstenteils Sauwetter.
So hab ich nur eine kurze Wanderung gemacht und bin den Huegel direkt hinter dem chilenischen Grenzposten, begleitet von zwei Hunden vom Campingplatz, hochgelaufen. Super Aussicht von da.








Am 11.04. ging s dann los mit der Faehre ueber den See. Vorbei an wunderschoener, einsamer Landschaft.


Sonnenuntergang in O Higgins. O Higgins ist 8 km von der Faehranlegestelle entfernt. Die Busfahrt war aber mit im Preis fuer die Faehre inbegriffen und haette sonst 2000 Pesos gekostet, also knapp 3 Euro,
Auf diesem wunderschoenen Campingplatz hab ich dann geschlafen. Kuechenbenutzung und alles fuer 6000 Pesos inklusive.
Am naechsten Tag bin ich dann nach Cochrane getrampt. In Villa O Higgins, oder, besser gesagt, an der Faehre, startet die Carretera Austral. ca. 2,5 Stunden nach O Higgins kommt nochmal eine, diesmal kostenlose, Autofaehre. Die Faehre ueber den Lago O Higgins ist nur fuer Fussgaenger, insgesamt 16 Sitze, sehr klein. Sie faehrt um 11, um eins, um vier und um sieben. Ich bin also so los dass ich die Faehre um eins erwischen wollte. Lange kam kein Auto und ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ich dann doch noch eingesammelt wurde.
Die Fahrt ging durch wunderschoene Landschaft, von Gletschern rundgeschliffene, schneebedeckte Berge mit feuerroten Baeumen an den steilen Haengen. Teilweise rauschen die Baeche durch tiefe Schluchten und die Vegetation aendert sich staendig von Sumpf bis Urwald. Das Wasser in dem die Strasse begleitenden Fluss hatte ein Tuerkies wie ich es sonst noch nie gesehen hatte und war ansonsten kristallklar. Mehrere Condore sind dicht ueber dem Auto geflogen und ich hatte mal die Gelegenheit, sie von ganz Nahem zu sehen.
La Confluencia
kleiner Zwischenstopp in Rio Tranquilo

Am naechsten Tag ging es dann weiter von Cochrane nach Coyhaique, was eine relativ grosse Stadt ist. Ich hatte Glueck und hab ein einigermassen guenstiges Hostel gefunden, in dem ich auch einen Computer nutzen durfte.
Ich bin dann seit Langem mal wieder in einem grossen Supermarkt einkaufen gegangen und dann gings zurueck Richtung Sueden. Warum, schreibe ich spaeter.

Auf dem Weg von Coyhaique nach Cerro Castillo
Cerro Castillo ist ein kleiner Ort an der Carretera Austral und nach dem schlossaehnlichen Berg an dessen Fusse der Ort liegt, benannt. Es ist ein wunderschoener Ort und als ich ankam, war strahlender Sonnenschein und es war warm wie im Sommer. Allerdings nicht lang. Ich hab ein paar meiner Sachen auf dem Campingplatz gelassen und hab mich dann sofort auf den Wanderweg zur Laguna Cerro Castillo begeben, denn es war schon halb vier nachmittags, als ich ankam.
Bis zur Laguna sind es 7 km bergauf, aber ein sehr einfacher, wunderschoener Wanderweg mitten in bunter Herbstlandschaft

mit atemberaubender Aussicht.
Je weiter ich nach oben kam, desto mehr bewoelkte es sich und fing dann an zu regnen. Ich war ja jetzt ohne Regenjacke und hatte eigentlich keine so rechte Lust, aufgeweicht zu werden. Ich war gerade am Sattel oben angekommen, als es richtig los ging. Unten am See waere eine kleine Campsite, war aber immer noch ein ganzes Stueck entfernt. Ich hab dafuer einen super Bivakplatz gleich oben auf dem Sattel im Schutze eines Felsblocks gefunden und gleich nebenan sprudelte ein kleiner Bach. Also, schnell Zelt aufgebaut bevor alles nass war und in den warmen Schlafsack gekuschelt und Abendessen gekocht.
Die Nacht war gegen Ende hin sternenklar am der naechste Morgen war wieder ganz schoen bewoelkt.
Und schliesslich wurde es immer windiger, sodass es teilweise recht schwierig war, ueberhaupt aufrecht zu stehen. Gerade den Abstieg begonnen, hab ich die einzigen Menschen, die ich diesen Tag auf der Wanderung treffen sollte, getroffen. Es war das franzoesische Paerchen, das ich schon auf der Isla de Navarino getroffen hatten. Wir waren zusammen in der Faehre von Puerto Williams nach Punta Arenas und hatten uns das letzte Mal in Punta Arenas, was jetzt schon einige Wochen her ist, getroffen. Wir haben uns in den Schutz einiger groesserer Felsbrocken geklemmt und ein wenig in dem ungemuetlichen Wetter geschwatzt, bevor ich weiter ab- und die beiden weiter aufstiegen.
Man kann uebrigens auch laengere Wanderungen machen. Es gibt eine Tour, die wohl vier oder fuenf Tage lang ist und super schoen sein soll. Leider hatte ich jetzt nicht mehr ganz so viel Zeit.


Endlich wieder im Schutz der Baeume.
In Villa Cerro Castillo hab ich dann meinen Krempel wieder abgeholt und dann ging s weiter Richtung Sueden. Trampen hat hier bisher immer super gut geklappt und trotz (oder wegen) des raren Verkehrs wurde ich immer sehr schnell aufgesammelt.

Eingestellt von Katrin

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