Ecuador - von Playas zum Rucu Pichincha

Am 19.12.2016 bin ich nach einer langen Reise in Ecuador angekommen. Am 18.12. bin ich von Fairbanks aus losgeflogen mit Umstieg in Anchorage, LA und Panama City. In LA hab ich dann erfahren, dass ich fuer die Einreise ein Ausreiseticket brauche. Natuerlich ist free wifi im Flughafen ohne entsprechendes Geraet nicht von sonderlichem Vorteil und ich hatte dann auch nicht mehr wahnsinnig viel Zeit. Zum Glueck hat mir ein netter Typ, der dort in einer Bar mit seinem Rechner sass, diesen ausgeliehen, sodass ich ein Ticket von Quito nach Cali, in Columbien, fuer 120 Dollar kaufen konnte. Ich durfte also ins Flugzeug. Bin dann Mitternacht in Guayaquil angekommen und hab auf dem Flughafen geschlafen. Am naechsten Morgen hab ich dann den Bus nach Playas genommen. Dort angekommen, hab ich Marcel, den Nachbarn von Clover und Kirk, in deren Haus ich unterkommen sollte, angerufen. Die Verbindung war verdammt schlecht und ich musste es mehrmals versuchen. Er wollte mich dann halb zwei abholen. Es war so verdammt warm, dass ich mich erstmal kaum bewegen konnte und an der Bushaltestelle gewartet habe. Kurz nach halb eins hoerte ich dann eine Frau nach dem Bus nach Playas fragen und stellte fest, dass ich also nicht in Playas war. Ich war wohl etwas zu weit gefahren. Der Busfahrer hat dann fuer mich Marcel angerufen, da ich dachte, mein Spanisch reicht wohl nicht aus, um diesen Sachverhalt zu erklaeren. Der naechste Bus nach Playas fuhr auch gleich und dort angekommen, hab ich Marcel auch gleich getroffen. Er kommt aus Colorado und offensichtlich, hab ich es ihm mit meinen e-mails auf Portonhol nicht besonders einfach gemacht, Englisch haette er sicher besser verstanden.
Das Haus liegt an einem einsamen Strand in der Naehe von Playas. Dort ist sonst wirklich nichts. Man trifft mehr Hunde als Menschen, wenn man zum Strand geht. Das Wasser ist voll warm. Marcel ist gerade dabei, dort ein Surfhostel aufzubauen.
Nun habe ich mich ein paar Tage ausgeruht und versucht, mit dem Wetter fertig zu werden und fahre heute nach Quito ueber Nacht. Ich bin jetzt in Guayaquil am Busbahnhof, es ist 16:42 Uhr. Der Bus faehrt aber erst halb zwoelf. Zum Glueck gibt es hier jede Menge Internetcafes. Es ist wahnsinnig voll und alle Leute reden verdammt laut. Hab grad ne Weile rumgesessen und versucht, Bill Bryson zu lesen. Ich sass neben den Schaltern und die Angestellten wiederholen in einer Geschwindigkeit und Lautstaerke die Orte, wo die verschiedenen Busgesellschaften hinfahren, dass man am liebsten alle verbleibenden Tickets kaufen wuerde, damit sie damit aufhoeren.


 Blick aus meinem Zimmer am Strand bei Playas


Marcels Hundebaby. Jemand hat es ihm einfach mit den Worten: feliz navidad, in die Hand gedrueckt. Es ist noch so jung, muesste eigentlich noch saugen. Aber es frisst und sieht ganz munter aus. Hoffe, es waechst ordentlich heran. Marcel kuemmert sich jedenfalls ruehrend um Hundi und hat auch ein Katzenbaby, das genausogross ist.
 Strasse vorm Haus

Am 23.12. bin ich dann also morgens in Quito angekommen. Es war angenehm kuehl dort. Bin ins Tambucajas, das Hostel von Marcello und Katrin die die Bergtouren fuer Diamir machen mit denen ich letztes Jahr hier in Ecuador Bergsteigen war. Hab s sofort wieder gefunden. Sie hatten so knuffelig deutsche Weihnachtsdekoration. War voll schoen. Am 24. bin ich dann zum Pichincha Rucu, dem Berg hinter dem Haus, aufgestiegen. Es geht eine Seilbahn von 3000 auf knapp 4000 m hoch, diesmal musste ich aber laufen, die Seilbahn hatte ich letztes Jahr schonmal ausprobiert. Ich bin so lang nicht gewandert, da war das mal wieder super Bewegung. Leider geht der Weg an einem Downhilltrail entlang und man muss echt aufpassen. Ab der Seilbahnstation geht dann ein einfacher Wanderweg bis zu einer kleinen Hoehle, wo ich meinen Rucksack gelassen hab. Hab kurz vorher noch jemanden getroffen, mit dem ich dann gemeinsam bis zum Gipfel gegangen bin. Es war schon relativ spaet und alle anderen waren schon abgestiegen. Hier wandern normalerweise recht viele Leute, da man sehr einfach dort hinkommt. Bis zum Gipfel ist ein bisschen einfaches Klettern. Hab dann in der Hoehle bei ca. 4500 m geschlafen. Meine Akklimatisierung war natuerlich nach nur einem Tag auf 3000 m Hoehe nicht so super, was ich auch beim Schlafen deutlich gemerkt habe. Hab mich die ganze Nacht von einer Seite auf die andere gewaelzt und trotz Ibu 800 immer noch daemliches Kopfaua. In der Hoehle war ein Kolibripaerchen, das ich zwar nicht gesehen, aber brummen gehoert habe. Zwischendurch hat s auchmal etwas genieselt (oder es war Vogelpipi), hab im Biwaksack geschlafen und mein Zelt gar nicht aufgebaut. Am naechsten Morgen war alles in Wolken, aber da ich mich total geraedert gefuehlt hab, konnte ich leider eh nicht weiter gehen und bin wieder abgestiegen. An der Seilbahn angekommen hab ich mich erstnochmal ne Weile auf meine Isomatte gelegt.

 Blick auf Quito beim Aufstieg zum Pichincha Rucu
 Kurz nach der Seilbahnbergstation
Der Kerl hat einen krassen Landeanflug auf mich hingelegt. Ich dachte, er will auf meinem Kopf landen, hat es dann aber bis einen Meter neben mich geschafft, blieb dort eine Weile sitzen und wir guckten uns gegenseitig an. Von genauso einem wurde ich dann auch am naechsten Morgen geweckt. Er hat irgendetwas an meinem Kopfende rumgefummelt. Vielleicht war es ja auch der selbe.
 Da fliegt er davon

 Gipfel
 oben
 beim Abstieg


 am naechsten Morgen beim Runtergehen


 Blick auf Quito




in jede Richtung dehnt sich diese wahnsinnige Stadt unendlich aus.

Eingestellt von Katrin

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