Montana - Bob Marshall Wilderness und Glacier NP

In Packwood angekommen, verbrachte ich erstmal ne Weile in der Bibliothek. Daniel ist wieder zu Kathy und ich wollte weiter Richtung Osten und bevor es losging nochmal einkaufen. Da lief ich Kathy wieder ueber den Weg und sie ueberredete mich, nochmal mit zu ihr zu kommen. Sie wollte mich dann noch am gleichen Tag wieder in den Ort bringen, dass ich weiter Trampen kann. Hat sie aber nicht gemacht, sie hat mich einfach gefangen genommen und wollte mich nicht gehen lassen. Das hoert sich schlimmer an, als es war. Kathy ist echt suess und hat so vielen Wanderern geholfen. 
Am naechsten Tag, das war dann wohl der 09.09., bin ich weiter ueber Yakima nach Spokane. Da wollte ich eigentlich gar nicht hin und etwas oestlich von Yakima kam es dann, dass ich mittlerweile das vierte Polizeiauto von innen gesehen hab. Der Polizist hatte angehalten, weil er dachte, dass an dem Auto, das mich eingesammelt hat, was kaputt waere. War zwar nicht, aber er konnte mich weiter bringen als der andere und hat mich daher umgeladen und bis an seine Couty Grenze gebracht. Da ich Interstates vermeiden will und auch grosse Staedte, hatte ich eigentlich nicht geplant, ueber Spokane zu reissen, obwohl das kuerzer ist. Ich wurde dann aber von Mami und Sohn, wobei der Sohn so um die 50 war, mitgenommen. Wir haben dann die Abzweigung verpasst, bzw., die Strasse, die ich eigentlich vorhatte zu nehmen, sah sehr, sehr verlassen aus. Also bin ich mit den beiden nach Spokane, habe in ihrem Garten geschlafen und Mami hat mich am naechsten Morgen zur Auffahrt der I5, ausserhalb von Spokane, gebracht.
Nach Missoula, Montana, ging es dann recht einfach, auch wenn ich einen Zwischenstopp in Idaho hatte, was ich vermeiden wollte, da hitchhiken in Idaho verboten ist. Es hat aber keiner gesehen.
Ich hatte in Idaho im May, glaube ich, ein total nettes Paerchen aus Missoula getroffen und diese wieder kontaktiert. Ich war in der Bibliothek und Cate hat mir sofort zurueckgeschrieben, dass sie in 15 Minuten da ist. Wir sind zusammen zu REI und haben neue Schuhe fuer mich gekauft. In den Asolo, die ich in Bishop gekauft hatte, hab ich nach ueber 600 Meilen immer noch Blasen bekommen und sie hatten auch schon grosse Loecher. Ich hab dann bei den beiden uebernachtet und wir hatten lecker Abendessen. Lee hat mich am naechsten Morgen zum Highway gebracht
wo ich von diesem Cowboy aufgesammelt wurde. Er wollte eigentlich nur 12 Meilen weit fahren und hat mich dann den ganzen Weg, mindestens zehnmal so weit, nach Augusta gefahren. Kurz vor Augusta haben wir dann noch Moment aufgegabelt, die den Continental Divide Trail von Mexico bis Canada gewandert ist. Wir sind zur Rangerstation, um uns ueber die Feuer zu informieren. Viele Wanderwege sind geschlossen. Es war verdammt heiss an dem Tag, bestimmt 35 Grad, und die Ranger meinten, in zwei Tagen wuerde es schneien.
Von Augusta sind es noch 32 Meilen auf einer Schotterstrasse bis zum Anfang des Wanderweges und ich wollte dahin trampen. Ich hab auch keine fuenf Minuten gewartet und wurde von zwei jungen Typen mitgenommen, die Jagen gehen wollten und auch nach Benchmark, also zu dem gleichen Trailhead wie ich. Dort angekommen, hab ich aber festgestellt, dass die Beschilderung Deerborn sagte und auch die Nummerrierung des Wanderweges nicht mit der auf meiner Karte uebereinstimmte. Ich bin eine Meile gelaufen, haette ja sein koennen, dass dort wo ich war, grad noch nicht auf der Wanderkarte drauf war. Dann bin ich umgedreht und hab die beiden nochmal getroffen, die fest davon ueberzeugt waren, dass sie in Benchmark waren und auch weiter gewandert sind. Zum Glueck kam gerade der Bewohner des letzten Hauses und ich hab ihn um Rat gefragt. Tatsaechlich bin ich in die ganz andere Richtung gebracht worden und war weit von Benchmark entfernt. Die beiden wollten sich mit Freunden am naechsten Tag treffen. Wer weiss, wie die das gemacht haben, wenn sie dachten, sie waren in Benchmark und waren eigentlich woanders.
Trotzdem, Glueck fuer mich. Dort war ein Bibelcamp und ich bin rein, es standen viele, viele Autos davor, um zu fragen, ob vielleicht einer von ihnen noch zurueckfaehrt oder ich, es war inzwischen schon etwas spaet, evtl. dort uebernachten koennte. Ich wurde dann eingeladen, es gab auch voll leckeres Abendessen. Die Bibelkinder waren gerade gefuettert worden und fuer mich war auch noch was uebrig und die drei Maedels aus der Kueche, haben mich in ihr Haus eingeladen und ich hatte super Gesellschaft und auch noch leckeres Fruehstueck. Am naechsten Morgen wurde ich dann von einer Frau, die ihre Kinder in die Schule in Augusta brachte, dorthin zurueckgebracht.Um Augusta war es so qualmig, ich hab Kopfschmerzen bekommen. Man konnte kaum die Berge vor den Augen sehen.
Von Augusta aus nach Benchmark zu hitchhiken war dann nicht mehr so schwierig.Nilan Reservoir auf dem Weg nach Benchmark, zur Mauer

The Chinese Wall 
Unterwegs hab ich auch Moment wiedergetroffen und ihre Freunde mit denen sie sich in Augusta getroffen hat.

 Continental Divide Trail

 Vom Larchhill Pass aus Richtung Sueden
und Richtung Westen



Unterwegs kam ich an zwei Huetten vorbei in denen keiner war. Die Huetten sind fuer den Forest Service. Es gab noch eine dritte Huette, ein paar Meilen vor dem Pass, den man ueberwandern muss, um zu dem Trailhead am anderen Ende zu kommen, und hier waren sechs Forest Service Arbeiter, die gegen die Feuer ankaempften und den ersten Tag Pause nach Langem hatten, da es diesen Tag das erste Mal seit vier Monaten regnete. Sie haben mich eingeladen und ich bekam echt guten Kaffee, was in den USA nicht gerade ueblich ist.
Auf dem Weg zu Headquarters Creek Pass. Es fing dann an zu schneien und der staubtrockene Boden zusammen mit dem frischen Schnee wurde zu einer sehr anhaenglichen Masse, die meine Fuesse versuchte festzukleben.

Headquarters Creek Pass.
Hier habe ich ungefaehr eine halbe Stunde Pause gemacht, bis meine Haende kalt wurden. Als ich weiterwanderte, lagen schon mindestens drei Zentimeter Schnee.
Auf der anderen Seite am naechsten Morgen. Ich habe einen schoenen, leeren, aber ofiziellen, Zeltplatz gefunden. Ich bin dann nach Whitefish gehitchhiked, wo Nate wohnt, mit dem ich damals von Washington nach Montana gefahren bin. Leider war er noch in Californien und ich konnte ihn nicht treffen. Hab aber spaeter seine Freundin, Joy, in Whitefish kennengelernt.
 Whitefishlake
 Von Whitefish auf dem Weg zum Glacier NP. Der groesste Teil des Parks war geschlossen, wegen der Waldbraende.

 Two Medicine Lake. Hier war den Anfang des Wanderweges. Ich bin diesmal nicht so weit gewandert, da ich nur zweieinhalb Tage hatte. Ich musste ja am 20.09. spaetestens ueber die Grenze.
Auf dem Weg zu Morning Star Lake


Oldmanlake
Oldmanlake von oben
Pitamakan Lake, im Hintergrund, in der Mitte, Morning Star Lake
Pitamakan Pass bei Sonnenschein am 17.09.2017



Camp am Morning Star Lake
Baerchen in unserem Camp
 Das Wetter geht hier nicht so langsam vom Sommer zum Herbst ueber. Von ueber 30 Grad an einem Tag auf, keine Ahnung, aber jedenfalls viel Schnee, der auch liegen blieb. Das kam den Waeldern und allem natuerlich sehr zu Gute. West Glacier hatte wohl noch nicht richtig Regen abbekommen. Das wird sich jetzt, nach mehreren Tagen Regen/Schnee, wohl geaendert haben. Waldbraende sind hier normal, bloss, dass es dieses Jahr, nach einem sehr verschneiten Winter und dann wuchernden Pflanzen im Fruehling und einem Rekord trockenen Sommer, noch mehr ist als sonst. Wir kennen das mit den Braenden von Deutschland bloss nicht, weil wir kaum mehr Waelder haben. Die Waelder erholen sich recht schnell. Ich bin schon sehr oft durch vor Laengerem abgebrannte Waelder gelaufen. Der Sommer wird hier auch Fire season genannt.
 Als ich am 16.09. in Glacier ankam, war es sonnig, aber nicht so warm, und auf dem Pass sehr windelig. Ich hatte ein voll schoenes Camp, das ich mit drei anderen geteilt hab. Sie hatten einen elektrischen Zaun. Ich war im Klohaeuschen und einer bruellte, ich soll drinnen bleiben. Ich hab ihn bloss nicht verstanden, und dachte, er muesse dringend (es gibt hier viel Giardia lamblia in den Gewaessern und viele Leute, wenn sie das Wasser nicht filtern, bekommen gastrointestinale Probleme) und bin so schnell als moeglich rausgekommen. Da war ein Grizzlybaer, direkt in unserem Camp und war zuvor direkt hinter dem Klohaeuschen. Als ich rauskam, hat er grad die Kuechenabteilung untersucht und ist dann direkt durch mein Camp, wo mein Zelt stand, gelaufen. Hat bestimmt mal reingeschaut, aber nichts Interessantes gefunden. War echt atemberaubend, so jemand von so nah zu beobachten. Er hat uns auch beaeugt, war aber ganz uninteressiert und hat sein Ding gemacht. Leider konnte ich aber gar nicht so schnell fotografieren. Wir haben ihn zwar gesehen, es waren aber immer Buesche dazwischen. Naja, jedenfalls haben die drei mich dann eingeladen, in ihrem umzaeunten Stueck Zeltplatz zu schlafen und ich hab die Einladung, obwohl der Baer offensichtlich nicht an meinem Zelt interessiert war, dankend angenommen.

von Pitamakan Pass

Pause an einem windgeschuetzen Ort auf dem Weg von Pitamakan Pass zu Dawson Pass

 von Dawson Pass
Die Nacht war sehr windig und der naechste Morgen sehr wolkig. Beim Aufstieg zum Pass hab ich eine Gruppe Wanderer wiedergetroffen, die auf dem Continental Divide Trail nur noch drei Tage von Canada entfernt waren. Wir hatten uns zuvor in der Bob Marshall Wilderness getroffen. Dann hab ich Stunden niemand mehr gesehen. Der Wind pustete diesmal wesentlich heftiger und der Himmel war tief dunkel, die Wolken rasten darueber hinweg und groesstenteils war es zwar sehr schoen anzusehen, aber doch etwas ungemuetlich. Vom Pass ging es einmal um den Berg herum, auf einem schmalen Wanderpfad. Hier war der Wind einigermassen ruhig und ich hab sogar einen gemuetlichen Platz zum Pausieren gefunden. Dann ging es zum naechsten Pass und der Schnee peitschte mir ins Gesicht bevor es nach einer ganzen Weile auf dem Kamm wieder nach unten ging.

 No Name Lake vom Pass aus
 Pause am No Name Lake



 An meinem Campingplatz am  Cobaltlake am 18.09. abends
 und am 19.09. morgens

Mein Schlafplatz fuer die Nacht war etwas hoeher gelegen, am Cobalt Lake. Sehr idyllisch. Leider ist meine teure Bergans Regenausruestung nicht mehr so ganz wasserdicht und so ist es dann sogar mir kalt geworden. Ich war froh, als ich das Zelt aufgebaut hatte. Man darf aber nur in der extra angelegten Kuechenabteilung Kochen und Essen und nicht im Zelt, was ich echt gern getan haette. Ich hab also mein lecker Abendbrot etwas schneller gegessen als sonst. Es hat aber grad nicht geschneit und war, bis auf die kalten Fuesse, nicht ganz so ungemuetlich. Ueber Nacht hat es dann zehn Zentimeter geschneit. Ich wollte gar nicht aufstehen. Es war so schoen kuschelig in meinem Schlafsack. Zum Glueck waren nicht, wie ich das oefter in Colorado hatte, die Zeltstangen gefroren und die Verbindungen von Aussen- und Innenzelt. So konnte ich schnell abbauen und je weiter ich nach unten kam, desto waermer wurde es






Two Medicine Lake


Dann bin ich nach einem kurzen Abstieg von 5,7 Meilen wieder nach Whitefish getrampt. Meine zweite Mitfahrgelegenheit, ich bin direkt von einem Auto in das naechste umgestiegen, hat mich direkt nach Whitefish gebracht. Ich hab mir mal wieder ein Eis gekauft und als ich in der Bibliothek ankam, hab ich es draussen gegessen waehrend es in Stroehmen hagelte. 
Von Santa Claus hab ich mir das Telefon ausgeborgt und Joy, Nates Freundin, angerufen. Sie hat mich dann auch umgehend abgeholt und wir hatten einen schoenen Abend.
Am naechsten Tag hab ich mein Paeckchen bekommen, gerade rechtzeitig, und bin ueber die Grenze, diesmal ziemlich problemlos. 


Eingestellt von Katrin

1 Kommentar:

  1. Wow Katrin, vaya que has hecho un gran recorrido alla, suerte en Canada

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