Norwegen - stuermisches Regenwetter an Helgelandskuesten


Von nun an war es nicht mehr so erbærmlich heiss. Von einem Tag auf den anderen wurde es Herbst, Mitte August, wie angekuendigt. 


Auch ein Teil der Skulpturenlandschaft ist dieses frei zur Verfuegung stehende Thaihæuschen, nicht weit von der Strasse entfernt, idyllisch an einem von Steilwænden umringten See liegend. Es war schon besetzt und ich zog 100 m weiter.
Auch in dieser kleinen Erdhuette, frueher zu Lagerzwecken benutzt, dies hier ein Nachbau, hætte ich uebernachten kønnen,

zog aber mein Zelt vor. Aufgebaut in der vergessenen Stadt. Allesamt Projekte einer ansæssigen Schule in Gemeinschaftsarbeit mit Kuenstlern.
                                        
Ueberall Kunst am Wegesrand.
Ueberhaupt sind die Norweger Dekorationskuenstler. Bushæuschen, Muellhæuschen, alles wird liebevoll dekoriert. Im Rasenmæhen sind sie wahre Fanatiker. Jedes Haus hat einen millimetergenau geschorenen Rasen. Meist sieht man irgendwo einen Rasenmæherroboter am werkeln oder gar die Einwohner selbst. 
                                        

                                        

An diesem Tag fluechtete ich mich direkt an der Strasse auf einem Parkplatz in diese nette Unterkunft. Es schiffte wie aus Eimern und weiter die Strasse entlang, bis zur næchsten Fæhre, war auf meiner Karte keine gemuetlichere Unterkunft zu entdecken. Es standen schon einige Wohnwagen umher. Eine nette Katalanierin brachte mir sauberes Wasser und bot mir Suppe an, nachdem ich nicht ganz so sauberes Wasser von der gegenueberliegenden Felswand abgefuellt hatte. Wasser gab es schliesslich genug. Am næchsten Morgen, als ich gerade meinen Kocher anwerfen wollte, brachte mir ein netter Norweger frischen Kaffee.


kurze Pause: Regen und Sonne sorgen fuer schøne Reflektionen
Immer weiter geht es bergauf Richtung Fæhre und ich dachte, die muesste sich eigentlich auf Meeresniveau befinden.... Sehr huebsch dort oben, aber hart erkæmpft. Permanenter Suedwind erschwert das Vorankommen. Ach, was sage ich, Suedsturm!

Die letzten Tage war ich bemueht, ueberdachte Unterkuenfte zu finden. Auch Dylen aus Neuseeland hatte ich wieder getroffen. Wir bezogen gemeinsam diese huebsche Huette. Gegenueber befand sich ein kleiner See mit Wasserfall und eine Art Freilichtmuseum bei Nesna.






Auf dem Weg nach Sandnessjøen


gut, wenn man mal jemanden zum Fotografieren hat

keine schlechte Idee von Dylen, auf die Insel Vega zu fahren. Dort war es zwar auch stuermisch, aber, zu mindest im Moment, noch trocken.
Die sieben Schwestern. Wære eine tolle Wanderung gewesen, aber bei dem Wetter... von Weitem sehen sie auch toll aus. Nur wenige Minuten spæter waren sie wieder in einer dichten Wolkenschicht verschwunden.

Auf Vega, 17.08.2024
Wir erklommen den zweithøchsten Berg der Insel. Jedoch nicht gleich. Es war so stuermisch, dass wir drohten, davon geweht zu werden, schafften es aber bis zu der Huette Tinbu auf 550 m, immer wieder aufgehalten von den Unmengen an Heidelbeeren die sich uns in den Weg stellten. Die Huette wurde durchgeschuettelt, dass einem haette Angst und Bange werden kønnen, blieb aber wie angewurzelt stehen.
Die hervorragende Aussicht wurde mehr und mehr von Wolken verhuellt.

Der 735 m hohe Røsstinden, auf 710 m mit einer Antenne verziert.



Am næchsten Tag dann war weniger Wind angesagt und wir trauten uns bis ganz nach oben.


Wie kleine Eierkuchen ragen diese Inselchen zu Hauf gerade so aus der Wasseroberflæche heraus.
Die Insel Søla
Die Vegatreppe. Man kann ueber einen Klettersteig hinaufklettern und ueber die Treppe absteigen.
Entlang der gesamten Treppe sind kleine und grosse Tierskulpturen verteilt.
Als wir dann schon nur noch wenige Kilometer von der Faehre entfernt waren, entfernten sich auch zwei Speichen von Dylans Rad. Anfangs war ich beeindruckt, dass ein Rad fuer 600 Euro so gut sein kann, nun nicht mehr (Meines ist doch das Beste). Ein Glueck gab es eine Fæhre direkt nach Bonnøysund. Es war Sonntag und ein Radladen nicht geøffnet. Dylan nahm diese Fæhre, ich die, die mich zurueck zum Europaradweg Nr. 1 nach Horn brachte, nur 13 km nørdlich von Bonnøysund, wo ich Dylan wieder traf. Wir hatten noch einen Drink zusammen. Er uebernachtete direkt ausserhalb der Stadt wæhrend ich das perfekte Radelwetter nutzte, noch ein paar Kilometer weiterzukommen.
Das mit dem Europaradweg habe ich eigentlich nur durch Zufall herausbekommen, da natuerlich Wegweiser an der Strasse stehen. Seitdem folge ich diesem, anstatt immer wieder selbst nach Routen zu suchen, die eh die gleichen sind. So einfach alles!
Anfangs folgte der Weg der E6, nun, an der Helgelandskueste, der Kuestenstrasse 17.
Meine næchste, nicht ganz so romantische Uebernachtung bei Berg.
obwohl, der Sonnenuntergang war doch toll. Jetzt schon um halb zehn.
Der Regen hat natuerlich auch was fuer sich. Abwechselnd schuettete es wie aus Eimern, dann gab es wieder ein paar Minuten Sonnenschein. Der Suedwind allerdings, der blieb natuerlich hartnæckig.



ohne Wolken wære das ein sehr langweiliges Bild
das auch.
Lund, 19.08.2024, direkt nach Uebersetzen der Fæhre von Hoflesja. Hier gibt es ein Restaurant und einen Zeltplatz. Beides war geschlossen. Jedoch gab es einen Warteraum inklusive WC, beides beiheizt. Ich machte mir daher einen gemuetlichen Abend. 

Der næchste Tag begann zwar grau, aber ohne Regen, ohne Sturm.



Wie niedlich die Norweger alles verzieren!


Mit dem Sonnenschein setzte auch der Sturm wieder ein, erbarmungslos. Diese Gelegenheit bei strahlendem Sonnenschein in dem kleinen Moorsee zu baden und dann im Wind zu trocknen, konnte ich mir nicht entgehen lassen.
ein langes Fjord


Aufbau im Trockenen, Abbau im Regen.
Aktuell nutze ich die wunderschøne Bibliothek in Steinkjer im Kulturhaus. Hier gibt es auch ein huebsches Cafe mit gutem Kaffee mit Hafermilch. Needless to say, es schifft.



Eingestellt von Katrin

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