Von Nenana bis Deadhorse getrampt


Seit 22.07.2016 bin ich von Nenana bis Deadhorse getrampt. Bis Fairbanks erst mit
zwei Rangern vom Denali Nationalpark, die mich in Fairbanks
herumfuhren, zum Wanderkarten kaufen, was man nur richtig gut in der
Uni im Institut fuer Geographie machen kann, und der Ort ist sooo weitlaeufig. Man laeuft Stunden,
um von einer Strassenecke zur naechsten zu kommen und dazwischen ist
nix. Sie haben mich auch zum Essen eingeladen und dann zum Beginn des
Dalton Highway gebracht. Von da bin ich immer mit Truckern gefahren.
Das war sehr spannend. Sie koennen einem sehr viel ueber das Land
erzaehlen und natuerlich hat man einen super Ausblick vom Truck auf
die schoene Landschaft. Die Zeltplaetze sind bis auf einen kostenlos.
Ich habe am noerdlichen Rand der Brooksrange, in Galbraith lake, drei
Naechte geschlafen und hab von da immer Tageswanderungen in die
verschiedenen Bergtaeler unternommen und einige (kleine) Berge
erklommen. Von einem Berg aus konnte ich bis zum Ozean sehen, der noch
gut 150 Meilen entfernt war. Wunderschoene Aussichten! Danach wollte ich auf der anderen Seite des Highway in ein Tal wandern, entlang des Atigun river der dann in den naechstgroesseren
Fluss fliesst und wieder in einem Bogen zum Highway kommt. Bei den
anderen Taelern konnte man mehr oder weniger den Fluss entlang auf den
Steinen huepfen, das war da allerdingst nicht moeglich. Ich musste
einige Huegel erklimmen. Nun sieht das auf den Bildern sehr idyllisch
aus (ist es auch), aber man kann da kaum laufen. Der Boden ist sooo
bemoost. Man weiss nie, wie weit man einsinkt. Ich war den vorherigen
Tag schon klitschnass geworden und das hat sich dort nicht gebessert.
Meine Schuhe waren durch. Nach vier Stunden bin ich auf einen Huegel
gewatet und konnte den anderen Fluss noch nicht einmal erahnen. So
entschloss ich mich, wieder umzukehren. Kaum an der Strasse
angekommen, nahm mich ein voll netter Trucker auf. Die bekommen in
allen Camps alles was sie wollen kostenlos zu essen, und so fuetterte
er mich auf dem Weg nach Deadhorse durch. Dort angekommen, es war 1
Uhr nachts, die Sonne stand im Norden am Horizont, lieferte er mich im
Prudhoe Bay Hotel ab das eigentlich 180 Dollar die Nacht kostet. Ich
durfte auf einem sehr bequemen Sessel die Nacht ueber warten. Mike
(der Trucker) schlief in seinem Truck. Alle Getraenke waren frei, so
auch das w-lan, und ich kaufte ein paar Buecher und begann Oliver
Twist zu lesen. Mike hat mich dann 9 Uhr wieder abgeholt und bis Marions Creek Campground, ca. auf halbem Wege nach Fairbanks, mitgenommen. Der einzige, den man bezahlen muss
(8 Dollar). Es gibt aber einen schoenen Wanderweg zu einem super
Badewasserfall. Dann bin ich bis Coldfoot gelaufen und von da wieder
bis Fairbanks getrampt. Jetzt bin ich bei Svens Basecamp Hostel
untergekommen und habe einen wiedergetroffen, der in Ancorage mit im
B&B war. Das Hostel ist super. Ich hab so viele nette Leute, auch viele Deutsche und Schweizer, kennengelernt. Es war super schoen bis nachts um drei zu quatschen. Einige waren fuer viele Wochen auf dem Yukon River unterwegs und hatten viele interessante Geschichten zu erzaehlen.

Bei Wiseman


schoene Wanderung auf den Mitnightdome


von oben, rechts sieht man die Goldmiene "Nolan"


beim Abstieg. Unterwegs gabs jede Menge Heidelbeeren

Mein Trampplatz auf dem Weg weiter nach Norden


Galbraith Lake. Der Zeltplatz ist genau in der Mitte des Bildes. Hier bin ich drei Naechte geblieben. Die Muecken waren furchtbar. Sonst ein sehr idyllischer Ort. Von hier aus bin ich in drei verschiedene Taeler gelaufen und auf ein paar Huegel.

Im Hintergrund sieht man das Tal, in das ich nach den drei Tagen gegangen bin, Atigun Valley

An dem Tag bin ich ganz schoen nass geworden

Atigun Valley auf dem Rueckweg. Die Wolken haben sich verzogen. Es wurde beinahe ein bisschen sonnig.

Eine Herde Moschus Ochsen kurz vor Deadhorse

Deadhorse, Prudhoe Bay Hotel in dem ich die Nacht verbracht habe.

Der einsame Moschusochse wandert wohl schon seit zwei Jahren allein durch die Gegend.

Atigun Pass, jetzt mit etwas Schnee, der hoechste Punkt des Dalton Highway. Und immer sind die Leute fleissig am Arbeiten auf der Strasse.

Kleiner Wanderpfad bei Marion s Creek Campground zu den Marion s Creek Falls. Der Boden ist ueberall mit Flechten uebersaet.

Marion s Creek Wasserfall, der allerbeste Badeplatz bisher.

Zeltplatz bei Coldfoot. Diesmal war ich die Einzige mit Zelt. Auf dem Hinweg war der Zeltplatz voll.

Diese Wildtiere sieht man recht haeufig, Im Gegensatz zu Baeren, von denen ich bisher noch keinen gesehen habe. Sie scheinen wesentlich mutiger zu sein. Eine Elchkuh habe ich gesehen. Konnte aber kein Foto machen.

Hier habe ich zwei Naechte in Fairbanks verbracht. Super Hostel!!!
Ich bin dann nach Manley getrampt. Wieder Richtung Norden, den Elliot Highway, was der Anfang des Dalton Highway ist, entlang. Da gibt es heisse Quellen.
Ein Einheimischer, der eigentlich in die andere Richtung wollte, ist nochmal umgedreht und hat mich die 80 Meilen bis nach Manley gebracht. Dafuer braucht man etwas laenger als fuer 150 km in Deutschland, die Strasse ist eher eine riesen Schotter- und Schlammpiste. Wir waren ca. zwei Stunden unterwegs.
 Manley Zeltplatz
 Mein Haus
 Das Roadhouse von Manley, echt super gemuetlich. Da hab ich gestern Frueh noch Kaffe getrunken.

Die heissen Quellen befinden sich in einem Gewaechshaus. Ich musste eine Weile suchen nachdem ich den Schluessel hierfuer bei der Betreiberin abgeholt habe. Man bezahlt fuer eine Stunde. Das Wasser ist aber so heiss, dass man gar nicht so lange drin bleiben kann. Von der Decke hingen einige Weintrauben.
Gestern haben mich dann aus Manley zwei Maedels wieder bis zum Highway gebracht.



Ich hatte das Glueck, von einem Trucker aufgegriffen zu warden, der auch ein Flugzeug hat. Er wollte jemanden, der eine Goldmine bei Tanana hat, dort hin fliegen und hat mich eingeladen mitzukommen. Leider sind die Bilder aus dem Flugzeug nicht so gut geworden, aber wir hatten eine fantastische Aussicht ueber die nasse Landschaft, sind auch ueber Manley geflogen.

Als Beweis dass ich noch lebe, ein Bild mit dem Goldminer

























Eingestellt von Katrin

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