Rocky Mountain NP von Telluride, Colorado

Am 16.06.2017 bin ich wieder im Rocky Mountains NP in Colorado angekommen. Im Gegensatz zum Maerz sind nicht nur viel weniger Schnee, sondern auch verdammt viel mehr Leute hier. Estes Park war gerammelt voll und die Wanderwege in der Naehe der Parkplaetze auch. Geht man jedoch etwas die Berge hoch, kann man unter Umstaenden fuer viele Stunden niemanden antreffen.
In Estes Park hab ich Jon, einen der Rancher, die ich im Maerz getroffen hatte, wiedergetroffen. Wir haben zusammen die Permits eingeholt und er hat mich zum Longspeak Trailhead gebracht. Einen kleinen Teil der Strecke war ich ja schonmal gelaufen, er war allerdings nicht wiederzuerkennen, so ganz ohne Schnee. Ich hab dann oben am Fusse von Longspeak, dem hoechsten Berg des Parks mit 4346 m, bei 3871 m geschlafen. Es war ganz schoen windig, nix gegen die Azoren, aber doch beinahe zum Abheben. Longspeak war leider noch zu vereist, um ohne Bergausruestung hochzugehen, aber ich bin ein ganzes Stueck raufgeklettert und war auf dem Nachbarberg, Stormpeak, der mit 4062 m ja auch nicht wo viel niedriger ist. Dort Runterrutschen war echt super. Es war ne relativ lange Rutschstrecke, leider viel zu schnell vorbei. Wieder unten, war der Wind wesentlich besser und strahlender Sonnenschein, so dass ich mich ein wenig an der Kabelroute probiert hab. Aber nach steilem Anstieg im Schnee war das Stueck Fels, das zu ueberklettern war, dann doch etwas zu steil, um es ohne Kletterausruestung allein zu probieren und ich bin, nachdem ich dort oben ein wenig die schoene Aussicht genossen hab, wieder umgedreht.

Auf dem Weg zum Bolderfields Campground am Fusse des Longspeak hab ich noch einen kleinen Abstecher zu Chasm Lake gemacht.

Diese kleinen Monster, also nicht genau die, aber deren Freunde, haben in meiner Abwesenheit, als ich auf den Storm Peak gekraxelt bin, versucht meinen Rucksack zu fressen. Zum Glueck haben sie den groessten Teil uebriggelassen, aber ich hab ein grosses Loch in meiner einen Seitentasche, wo ich immer das Essen drin hatte. Dieses hatte ich in einem Baerenkanister, oder wie man hier sagt, Murmeltierkanister, aber das haben die wohl nicht gecheckt.

Chasm Lake
Longspeak von meinem Zeltplatz
und Blick in die andere Richtung
schneegefuellte Schutzhuette am Keyhole

Vom Storm Peak


Storm Peak von Chasm Few, an der Kabelroute auf Longspeak
und Mt. Lady Washington von Chasm Few
Glacier Gorge auf dem Weg wieder nach unten, nachdem ich noch eine Nacht auf dem Boulderbrooks Campingplatz verbracht hatte. Auch hier war ich schon im Maerz, da war der gesamte Fluss noch zugefroren
und von den Alberta Falls hat man nur ein ganz kleines Stueck fluessiges Wasser sehen koennen.
Baer Lake
Auf dem Weg zu Flattop Mountain
Dreamlake Fewpoint
Bierstedtlake in der Bildmitte
ich
Emerald Lake


kleiner Abstecher von Flattopmountain auf Hallett Peak, 3875 m
Beim Wandern hatte ich drei vom Musikcamp getroffen mit denen ich ein wenig zusammengewandert bin. Ich konnte sie auch ueberzeugen, dort mit hochzukommen. Die Aussicht war echt spektakulaer.

Ich bin dann weiter auf die andere Seite der Berge, auf den Continental Divide Trail. Er geht entlang der Continental Divide, hier fliesst das Wasser nach Osten in den Atlantik und nach Westen in den Pacific.
Blick von Ptarmigan Point
Mein Zeltplatz
mit super Badegelegenheit gleich nebenan.
Auf dem Abstieg. Der Weg ging entlang dieses wunderschoenen, in der Sonne roetlich schimmernden glasklaren Flusses der sich durch saftig gruene Wiesen schlaengelt die fuer einen Veganer beinahe einladend zum Reinbeissen sind. Ich konnte mich aber grad noch zurueckhalten und hab mich stattdessen reingelegt, aber in den Fluss, nicht in das Gras.
und wieder alles voller Blumen. Frauenschuh
und andere Orchideen
Ich bin dann weitergetrampt. Wollte Richtung Telluride und bin immerhin bis Salida gekommen. Ich wurde von Bryce aufgegabelt der mich eingeladen hat bei ihm zu uebernachten, duschen und Waesche zu waschen. Er ist Glasblaeser und macht total tolle Lampenschirme in Wolkenform
briceturnbull.com
Am naechsten Tag, puenktlich zur Sommersonnenwende, bin ich dann tatsaechlich schon mittags in Telluride angekommen. Es ist ein sehr suesser, kleiner Bergort mit einer kostenlosen Seilbahn einen Huegel hinauf.
Blick vom San Sophia Overlook
Ich bin dann halb vier nachmittags aufgebrochen zu meinem Schlafplatz fuer die Nacht. Es geht eine alte Minenstrasse den Berg hinauf. Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier Gold gefunden.
Um die Mine zu betreiben, brauchte man natuerlich auch Strom und dieses Wasserkraftwerk hat ihn geliefert. Es wurde vor kurzem wieder renoviert und liefert auch jetzt noch, oder wieder, Strom.
Der Weg geht weiter bis zu einem idyllischen See, dem Blue Lake, ist aber teilweise unter Schnee versteckt. Er gabelt sich dann und man muss nach links gehen. Allerdings hab ich diese Gabelung nicht gefunden. Ich bin stattdessen ein steiles Schneefeld hinaufgelaufen und so auch an mein Ziel gelangt.


Es ist erstaunlich, wieviel Wasser hier ist. Durch den schmelzenden Schnee sind Wasserfaelle ueberall, auch auf dem Weg. Unterwegs musste ich zweimal die Schuhe ausziehen, da das Wasser einfach zu tief war.

Das Schneefeld am Fusse der Pyramide musste ich traversieren, um auch ohne Weg, an den See zu gelangen. Unterwegs hab ich zwei nette Leute getroffen, Kat und Mike, auch die einzigen, die ich getroffen habe. Sie haben mich in eine Art Kommune in Ophir, nicht weit von Telluride, eingeladen, um im Jakuzzi zu entspannen. Eigentlich wollte ich am naechsten Tag noch weiter wandern und wieder in den Bergen schlafen, aber sie haben mich doch ueberzeugt, mal einen Ruhetag einzulegen.
Kurz vor dem Ziel
Fast da
Blue Lake, zur Zeit nicht so ganz blau, aber trotzdem schoen. Ich hab draussen geschlafen, d.h. nicht im Zelt. Der Sternenhimmel hier ist phantastisch und man kann die Milchstrasse sehen.
Am naechsten Morgen musste ich aber ne Weile warten bis es die Sonne endlich ueber die Berge geschafft hat.
Nahe am See gab es auch kleine Huetten, noch aus der Goldgraeberzeit. Niedlich eingerichtet mit Holzofen und Kueche, nur leider etwas vermuellt. Aber ich wollte ja eh lieber ganz draussen und direkt neben dem See schlafen.
Auf dem Rueckweg


Unten an der Mine.

Eine kleine Wanderung hab ich aber doch gemacht. Ich hab meinen Rucksack bei Kat in der Bar gelassen in der sie arbeitet und bin einen kleinen Rundwanderweg von nur drei Meilen den Berg hoch gelaufen. Tolle Aussicht gab es auch trotz der Kuerze des Weges und einen schoenen Wasserfall.


So, jetzt gehts auf zur Entspannung
Ich hab dann Mike zu Hause in Ophir besucht. Es ist der idyllischste Ort den man sich zum wohnen vorstellen kann. Ophir hat vielleicht 10 Haeuser und Mike wohnt mit ca. 14 anderen Leuten ausserhalb des Ortes. Es gibt ein Haus und mehrere kleine Huetten auf dem Grundstueck durch das ein kleiner Bach fliesst. Die Jungs haben mich dann mit auf eine Tour ueber den Pass genommen. Sie hatten grad ihren Jeep neu gestylt und n Sofa hintendrauf montiert. Das war sehr bequem. Es ist dann tatsaechlich etwas frisch geworden, je weiter wir nach oben kamen. Olli, der Hund, hat mir die Beine gewaermt.

Wir hatten einen fantastischen Sonnenuntergang

Kat und Mike haben mich dann am naechsten Tag ein Stueckchen weiter Richtung Sueden mitgenommen, nach Dolores. Als wir da ankamen, fiel mir auf, dass ich meine Schuhe gar nicht mitgenommen hatte. Ich hatte schon einen Plan fuer Utah, da es da sehr trocken ist, und die Schuhe folglich nicht nass werden, dachte ich, ich koennte die zwischenzeitlich entstandenen Loecher dort flicken. Die Sohle war ja noch recht neu, aber jeden Tag sind mehr Loecher hinzugekommen. Also ich brauche sowieso neue Schuhe, so ist das ein guter Grund, welche zu kaufen. Mike hat mir auch versprochen, Blumen reinzupflanzen und mir dann ein Foto davon zu schicken.

Eingestellt von Katrin

2 Kommentare:

  1. Wer hat deinen Rucksack wider geflickt? Der hält doch nicht noch ein Jahr?

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  2. Se ven hermosos esos paisajes, excelentes fotos Katrin, gracias por compartirlas. Como siempre, me da gusto saber que la estes pasando bien. Saludos. Pedro

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