Peru - Ausangate Trek

Am 02.12. ging´s los zu unserem Ausangate Trek. Wir hatten zuvor eine einigermassen gute Karte in einem Buchladen beim Plaza de Armas in Cousco gekauft, die gleiche, auf der auch der Choquequirao Trek drauf war. Der Ausgangspunkt ist Tinki. Es ist sehr leicht und billig, dahin zu kommen. Es gibt ein Extra Busterminal nach Urcos und alle zehn Minuten faehrt ein Bus fuer nur 2,5 Soles pro Person. Von Urcos aus gibt es Taxis, auch nur fuer 5 Soles pro Person, nach Tinki. Dort werden 20 Soles Nationalparkeintritt abkassiert. Wir liessen uns noch weiter fahren, nach Pacchanta, was zwar nicht das gewollte Ziel war, aber ganz gut so. Insgesamt haben wir fuer die gesamte Fahrt nur 70 Soles zu zweit bezahlt. Wir wollten uns eigentlich nach Pacchapata fahren lassen, das laut Karte unser Ausgangspunkt fuer die Wanderung sein sollte. Anscheinend gibt es den Ort aber gar nicht. Wir sind also nach Pacchanta und dann in Uhrzeigerrichtung gewandert und nicht, wie urspruenglich geplant, entgegen diesem. Aber das ist ja egal. Zum Glueck haben wir aber noch, bevor wir losliefen, festegestellt, wo wir waren, da ich einen Einheimischen nach dem Weg gefragt hatte.
Der Ausgangspunkt lag schon ziemlich hoch, und so sind wir, aus Akklimatisierungsgruenden, den Tag nicht mehr so weit gewandert. Der Weg war super sichtbar und der erste Zeltplatz, an einem wunderschoenen Gletschersee, auch sehr idyllisch gelegen, mit Blick auf den Ausangate, der mit 6372 m/20905 feet, der hoechste Berg des Massivs ist.
dort unten am See ist unser erster Zeltplatz

Aussicht am naechsten Morgen
Unterwegs waren wir noch an anderen Seen vorbei gekommen, die sehr einladend zum Baden waren.
Fuer eine Weile hat uns auch ein Schaefer-/also eher ein Alpacahund, begleitet. Hier rennen so viele Hunde rum. Die sind alle ganz duenn. Ich hab immer ein bisschen von unserem Essen abgegeben, aber viel hilft das denen natuerlich auch nicht. Nachts hat es geregnet und in den hoeheren Lagen geschneit. Am naechsten Morgen war alles wie mit Puderzucker bestreut.


Der hoechste Punkt am naechsten Tag war der Abra (Pass) Campa, mit 5049 m. Der Aufstieg war natuerlich etwas langsam, aber kein Problem.

Steinmanderl am Abra Campa
Sicht vom Abra Campa
Dann ging es weiter, nach unten, bis nach Pampakancha. Wir mussten nach dem Weg zu den Rainbowmountains fragen, da uns bisher niemand sagen konnte, wo diese sich eigentlich befinden. Wir fanden zum Glueck jemand, der Spanisch sprach. Viele der Bergbewohner sprechen nur Quechua und das kann ich leider noch weniger als Spananisch. Jedenfalls meinte er, man komme dort nur hin ueber den Ort Ausangate. Bis dahin ging es noch ein ganzes Stueck bergauf, wieder ueber einen Pass. In dieser Richtung sah das Wetter ziemlich ungemuetlich aus, auch wenn es minuetlich wechselte, die dicken Wolken hingen in dem Pass. Beim Aufstieg kamen wir an einem verlassenen Haus vorbei.
Das muss was touristisches gewesen sein, mit vielen Betten drin. Sehr gemuetlich. Als wir uns dann entschieden hatten, dort zu bleiben, kam natuerlich die Sonne raus.

Ausangate von der Huette aus


Aber da unsere Sachen auch etwas nass waren und wir bisher noch keine Moeglichkeit hatten, sie zu trocknen, blieben wir trotzdem dort. Es war ja auch erster Advent und es gab sogar Kerzen. Es hat sich auch super gelohnt, denn die Wolken verzogen sich und legten den Blick auf unglaublich schoene Berge frei. Wir konnten den Gipfel des Ausangate und des Mariposa sehen. Die niedrigeren Berge schienen in dunklem Rot. Spaeter kamen mehr und mehr Alpacas, Schafe und Perde und eine aeltere Frau raeucherte irgendwas in einem kleinen Haeuschen nebenan. Ich hab sie gefragt, ob es OK sei, dass wir dort schliefen. Sie hat nur Quechua gesprochen, aber ich glaub, sie hat mich verstanden. In den Bergen dort leben ueberall verstraeut Leute. Alle paar Kilometer sieht man ein kleines Lehmhaus mit Umgrenzungen aus Natuersteinen fuer die Tiere. Diese laufen den ganzen Tag draussen rum, zusammen mit einem Hirten, und kommen dann anscheindend abends nach Hause.
Nach dieser bequemen Nacht ging es dann am naechsten Morgen zum naechsten Pass, vorbei an der Machurajay Lodge auf 4843 m/15889 feet, die geschlossen war. Ueberhaupt trafen wir, ausser ganz am Beginn der Wanderung, keinen einzigen anderen Wanderer an. Die Regenzeit hat gerade begonnen und alles ist heruntergefahren. Um so besser fuer uns.
Der Abra Palomani ist bei 5100 m/16732 feet. Es hat geschneeregnet und die Sicht war nicht sonderlich, aber es sah voll toll aus, wie die Wolken ueber den Bergruecken zogen und hin und wieder den Blick auf die bunten Streifen, die hier schon ein wenig in den Bergen sichtbar sind, frei gaben.
 Nicht viel spaeter kamen wir dann an unserem Zeltplatz an einem wunderbaren Badegletschersee an. Es gab ein kleines, leeres Haeuschen, sogar mit WC, und niemand da. Wir liessen all unser Zeugs dort und brachen nach Ausangate auf, um zu den bunten Bergen zu kommen.

 Hier trafen wir auf einen Fuehrer mit zwei Touristen, der uns erklaerte, wie man zu den Rainbowmountains hinkommt. Von Ausangate gibt es einen Weg, sogar einige Kilometer eine richtige breite, aber unbefahrene Strasse, zu einer weiteren Anden Lodge, der Anantapata Lodge auf 4750 m/15583 feet. Unterwegs gerieten wir in einen kleinen Hagelschauer. Auch diese Lodge war geschlossen.

Von hier aus gibt es einen Weg hoch zum Abra Warmisaya auf 4985 m/16355 feet. Wenn man diesen ueberquert, fuehrt der Weg nach unten durch die bunten Berge. Man kann sie aber schon vom Pass aus sehen. Laeuft man den Weg weiter Richtung Sueden, kommt man wieder auf eine Strasse. Wir hatten dafuer aber leider nicht genug Zeit. Ich bin einen Berg, der den Pass in oestlicher Richtung flankierte, hochgeklettert. Von hier aus hatte ich eine super Sicht und Blick direkt auf einen gestreiften Berg, der von unten gar nicht so spektakulaer aussah.


Auch der Blick in die andere Richtung war von hier aus atemberaubend.


Wir sind dann wieder zurueck zu unserem Zeltplatz. Ueber Nacht hat es wieder geschneit und der Zuckerguss auf den roten Bergen gab einen wunderbaren Kontrast.
Am naechsten Morgen gings direkt von hier 200 m hoch zum naechsten Pass, dem Abra Apacheta mit 4856 m/ 15932 feet.

Auch hier gab´s wieder einen Berg zu besteigen und nach einer leichten Kletterei eine unbezahlbare Aussicht. Diesmal mit nur wenig Wolken.



Der Abstieg ins Tal war wieder von vielen, vielen Alpakas begleitet. Ein Hirte, dem wir begegneten, wunderte sich, dass wir ohne Pferd als Traeger wanderten.
Der Fluss, der durch das saftig gruene Tal maeandrierte hatte viele, wunderschoene Wasserfaelle. Nach einer Pause an einem der unzaehligen kristallklaren Seen ging es auf zum naechsten Pass.

Dieser war nicht so leicht auszumachen. Dreimal insgesamt dachten wir, wir waeren am Pass.





Vor dem echten Pass kam dann noch ein Hund angerannt, der die Verteidigung seiner Herrchen in meinen Augen etwas zu eng sah. Zum Glueck ist aber meine Hose ganz geblieben. Der Abstieg war nicht mehr so lang und wir kamen nach Upis. Hier gibt es heisse Quellen. Wir nahmen uns ein kleines Zimmer fuer 10 Soles pro Person in einem Lehmhaus, gerade rechtzeitig, bevor es wie wild zu schneien anfing. Die Aguas Theramales waren ganz schoen runtergekommen. Es gab dort ein paar Gebauede, die sicherlich schonmal bessere Zeiten gesehen haben. Aber das Wasser floss durch das Becken und war sicher sauberer als es aussah. Da es draussen ganz schoen frisch geworden war, fuehlte sich das Wasser auch erst ziemlich warm an, aber nicht so lang. Auf seinem Weg in das Becken verlor das Wasser sehr an Waerme. An der Quelle war es recht heiss. Durch den Schnee wurde es etwas kuehl. Aber es war trotzdem schoen, in dem Wasser zu sitzen, waehrend dicke Schneeflocken auf meinen Kopf fielen.
 Blick von unserer Unterkunft
Hostel in Upis

Der weitere Weg nach Tinki am naechsten Tag war recht einfach, auf einer unbefahrenen Strasse entlang, mehr oder weniger immer bergab. Nach weniger als drei Stunden waren wir dann in Tinki und nahmen von hier aus den Bus nach Cousco. Die Wartezeit ueberbrueckten wir mit lecker Getraenken am Markt

Eingestellt von Katrin

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