Equador: Playas

Am 09.12.2017 haben sich unsere Wege in Lima wieder getrennt. Mario ist zum Flughafen und ich wollte den Bus nach Guayaquil nehmen. Mal wieder unfassbarer Stau und ich hatte schon echt Angst, ich wuerde ein zweites Mal meinen Bus verpassen. Stundenlang nur Stop and Go, furchtbar. Der Bus war auch echt nicht billig. Die Luxusvariante von Cruz del Sur, die Einzigen, die von Lima nach Guayaquil durchfahren, fuer 330 Soles, 28 h. Dafuer hat jeder Sitz seinen eigenen Fernseher und man kann sich Filmchen aussuchen. Was mich sehr gestoert hat, war die Verpackungswut die die Caterer bei der Essensverpackung erfasst hat. Also, da kann ich mein Essen echt nicht geniessen, v.a., wenn man aus dem Fenster sieht und die Vermuellung schon beinahe mexicanische Ausmasse annimmt. Es ging nachmittags los, daher hab ich stundenlang die Landschaft noerdlich Limas betrachten koennen. Was gar nicht Not getan haette, denn so viel Nichts hab ich nichtmal bei der Durchquerung Canadas gesehen. Sand, Sand, Sand... und immernoch leben da vereinzelt Menschen in Bretterbuden und es gab sogar ne Reihe Orte. Alles erinnerte mehr an MadMax als an was man sich so normalerweise unter Peru vorstellt.
 An der Grenze ging alles einfach und langsam, aber letztendlich kam der Bus sogar tatsaechlich puenktlich abends um sieben in Guayaquil an. Ich hab dann gleich den Bus nach Playas genommen. Nochmal zwei Stunden. Ecuador ist nun kein so billiges Reiseland und die Hostels sind alle so 20/30 Dollar, weit ausserhalb meines Budgets. Ich wurde dann von einer Frau angesprochen, die fragte, ob ich ein billiges Hostel brauchte. Na klar, brauchte ich. Wo sie mich hinfuehrte, war direkt am Strand, viel ruhiger, als der Rest der Stadt, die eher so, am Sonnabend Abend, Ballermann Character trug. Da war ich schonmal froh. Es war erst keiner da, der mir ein Zimmer geben konnte. Nach einer Weile tauchte Vinicio auf, ein junger Venezuelaner, der dort schon eine Weile wohnte, und gab mir ein Zimmer fuer drei Doller, kam aber spaeter mit meinem 5 Dollar Schein zurueck, da er kein Wechselgeld hatte, und wollte gar nicht, dass ich bezahle. Nun gut, die Zimmer hatten keine Sterne verdient, aber alles was ich brauchte, war ja nur ein sicherer Ort zum Schlafen, da interessiert es mich herzlich wenig, wie das Zimmer aussieht, und fliessend Wasser gab es auch und das Klo funktionierte, was will man mehr?
Am naechsten Tag bin ich ins Internetcafe, um Marcel zu erreichen, den ich letztes Jahr besucht hatte und wo meine Bergausruestung war, also der Grund fuer mich, an einen Strand zu fahren. Ehrlich gesagt, waer es etwas einfacher gewesen, ich haette das Zeug in Quito gelassen, aber, ihr wollt ja sicher auch mal Strandfotos, und da ich ja, wie schon erwaehnt, keine Muehen scheue, euch zu begluecken, also, auf zum Atem...aeh, Strand.
Irgendwas stimmte mit Marcels Nummer nicht (ich hatte noch die US amerikanische Vorwahl davor, hab eigentlich alle moeglichen Varianten des Waehlens ausprobiert, ging nicht) und man kann ja von niemandem erwarten, den ganzen Tag vorm Rechner zu verbringen. Ich hab ihn dann doch erreicht, aber etwas spaet, also bin ich noch eine Nacht in Playas geblieben und hab die Gelegenheit genutzt, das Playas Fitnessstudio zu besuchen, das Kleinste und Runtergekommenste seiner Art, das ich bisher gesehen hab, aber, natuerlich besser als gar nichts und die Leute dort haben sich auch gefreut, dass mal jemand Neues da war. Komisch, in den USA und Canada gehen ja die Leute gar nicht ins Fitnessstudio, um sich zu unterhalten. Hatte mich schon beinahe an diese Merkwuerdigkeit gewoehnt. Die Ecuadorianer sind da doch um Einiges mehr gespraechig.
Dann hab ich also am naechsten Tag ein Taxi zum Strand El Pelado genommen, waren nur drei Dollar. Dummerweise ist gerade da Marcel nach Playas gefahren und hat nach mir geguckt. Naja, wir haben uns dann spaeter auf jeden Fall getroffen und sein Hotel,Un Dia, das letztes Jahr noch im Rohbau begriffen war, ist jetzt echt voll schoen.


Ich war auch super froh, dass Hund und Katze ueberlebt haben. Sie waren so klein das letztes Mal und Marcel hat beide mit der Flasche aufgezogen. Guter Papi. Wenn man den beiden beim Spielen zusieht, weiss man nicht, ob die Katze denkt, sie waer ein Hund, oder die Huendin denkt, sie waer ne Katze, oder beides. Sie sind so suess.
Aber naja, was soll ich am Strand. Ich hab dann noch am selben Abend den letzten Bus nach Guayaquil genommen und dann gings auch schon ne halbe Stunde spaeter weiter nach Quito, acht Stunden Fahrt. Ich bin morgens um sechs dort angekommen und dann gleich weiter zu meinen Bergsteigerfreunden, Katrin und Marcel, ins Tambocajas. Wiedermal chaotische Busfahrt durch Quito. Was man da alles geboten bekommt fuer 25 Cent! Auch wenn ich es schon kannte, unglaublich, wieviele Menschen man in einen Bus stopfen kann. Und ich mit meinen zwei Taschen, derer jede fuenf Ecuadorianer bequem beherbergen koennte.
Marcel war grad mit ner Gruppe auf nem Berg und nicht da. Katrin hat nun mittlerweile zwei Kinder, was bei meinem letzten Besuch schon abzusehen war. Sehr schoen, dass es allen gut geht, auch Aris, dem Hund.

Eingestellt von Katrin

1 Kommentar:

  1. Wer übrigens mal die Reiseroute von Katrin visuell sehen möchte:
    http://www.oertel-halle.de/katrin/index.html

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